Tag 14: Khao Lak kennen lernen

Nachdem wir in den letzten 10 Tagen ein Frühstück nach individuellen Wünschen als einzige Gäste direkt auf die Terrasse ans Meer gebracht bekamen, ist nun Buffet angesagt. Zum Glück gibt es für Lucy den wohl überall auf der Welt genutzten Ikea-Antilop-Kinderstuhl. Wir bedienen uns an der mehr als reichhaltigen Auswahl und Lucia frühstückt zum ersten Mal gleichberechtigt mit: einen kleinen Obstteller mit Ananas, Papaya und Banane und Cornflakes mit Milch. Warum haben wir eigentlich Unmengen von heimischer Babynahrung mitgeschleppt?

Wir schwingen uns in unser Auto und besuchen den nächstgelegenen Nationalpark und wandern zu den Wasserfällen. Die Umgebung ist dschungelähnlich und „alles außer den Thais ist hier riesig“, Zitat Adrian beim Anblick eines Laubblattes von mindestens Pizzatellergröße.

Auf dem Rückweg besuchen wir das Tsunami-Museum und das als Mahnmal ausgestellte Polizeiboot, das vom Tsunami 2004 einen Kilometer weit ins Land geschwemmt wurde. Beim näheren Hinsehen erkennt man: Es ist aus massivem Stahl und über zehn Meter lang. Nach dem ersten Eindruck, welch eine Kraft solche Wassermassen haben, können wir im Museum das ganze Ausmaß der Katastrophe in Bild und Ton auf uns wirken lassen. Nach einem Film mit Livesequenzen von Amateuren aufgenommen, ist unsere Stimmung ziemlich gedrückt. Es müssen kriegsähnlich Zustände hier geherrscht haben und die auf den Bildern gezeigte Zerstörung ist immens.
Mittlerweile gibt es glücklicherweise ein Frühwarnsystem und in den ansässigen Schulen lernen die Kinder, Vorzeichen zu erkennen und im Falle einer erneuten Katastrophe richtig zu handeln.
Nachdenklich kehren wir zum Hotel zurück und suchen uns eine Bar, die Wifi hat. Lucy wird von ihrem Zahnungsproblem vom netten Kellner abgelenkt, indem er ein klitzekleines und ganz zahmes Kaninchen zwischen unsere Gläser setzt.
Noch schnell ein kurzes Bad zu dritt im angenehm warmen Meer, bevor die Sonne-deutlich schneller als bei uns- verschwindet.
Am Abend hext Adrian so lange mit dem verflixten Internet des Hotels herum, bis wir endlich die Babyfon-App installieren können. Direkt vorm Hotel, Luftlinie 50 m, gibt es ein authentisches Thairestaurant, das wir ausprobieren wollen. Zu zweit. Unser ignorantes Baby denkt allerdings nicht daran, müde zu werden und so darf sie kurz entschlossen mit. Als hätte sie es geplant, ist sie im Restaurant die Königin: eigener Hochstuhl, eigener Vorspeisenteller und die Aufmerksamkeit der Kellner. Auch von unserem Essen probiert sie. Uns wird klar: Sie möchte auf Augenhöhe sein, mit uns und vor allem von unseren Gerichten essen. Mit Gewürzen hat sie scheinbar kein Problem. Das Essen ist ein weiteres Mal superlecker. Und da Lucy nun mitgefangen ist, muss sie –selber schuld- noch auf einen Cocktail mit an den Strand. Das stört sie überhaupt nicht und sie nimmt im Marsupi schonmal leise schnarchend eine Mütze Schlaf. Wir bewundern derweil den senkrecht über uns am Himmel stehenden Mond, lauschen dem Meer und sind ziemlich glücklich.

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