Tag 23: Tempelbedarf

Eine der größten Tempelanlagen der Gegend befindet sich nur 8 km entfernt von uns. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und fahren zeitig los, um der größten Wärme zu entgehen. Eigentlich wissen wir es ja schon: den Tempel nur angemessen angezogen betreten. Leider haben wir das heute irgendwie nicht auf dem Schirm gehabt. Nur mit Top und kurzer Hose bekleidet beschränken wir uns also auf einen Besichtigung von außen. In der Tat auch sehr interessant! Am gut gefüllten Parkplatz stehen Buden mit, nennen wir es mal Tempelbedarf. Wir sehen uns diese „ Gebetsshops“ näher an. Neben den bekannten Blumengirlanden gibt es Fische in Klarsichtbeutel. Lebendes Take-away? Schon weit vor der absolut beeindruckenden und gepflegten Tempelanlage hört man Geböller, wie bei uns an Silvester um Mitternacht. Im Reiseführer wurde bereits schon erklärt, dass es quasi Wallfahrten mit Ziel Tempel gibt, wo dann Batterien von Knallern gezündet werden. Beten durch böllern. Es ist megalaut, bedingt durch die Tatsache, dass die Böller nicht einfach so auf dem Vorplatz, sondern in eigens dafür gebauten Kaminen, die die Akustik verzehnfachen. Wir umgehen den Lärm und schauen uns den See an, der hinter dem Tempel liegt. Dort herrscht eine ruhige Stimmung, allerdings beobachten wir mehrfach das gleiche Prozedere: Einzelne Gläubige betreten den Steg am See, beten kurz, machen dann ein Selfie von sich und einer Klarsichttüte mit Fischen drin und schütten diese dann ins Wasser. Erst denken wir, sie werden freigelassen, aber bei genauerem Hinsehen stürzen sich hunderte von extrem hässlichen Riesenfische, laienhaft beschrieben eine Mischung aus Karpfen, Hai und Aal, darauf. Das ganze Wasser ist schwarz vor lauter Fischgetümmel. Dafür also die Fischtüten im Gebetsshop. Wir beobachten das Treiben eine Zeit lang, können uns aber keinen Reim darauf machen.
Grübelnd ziehen wir weiter zu einem Aussichtspunkt in der Nähe. Die Sicht über die Bucht ist herrlich. Wir fragen einen der Selfietouristen, ob er ein Familienfoto von uns schießt. Entgegen meiner Annahme weiß unser Fotograf doch die hintere Kamera des Handys zu bedienen und knipst uns ohne die Frontfunktion einzustellen.
Den Nachmittag und Abend verbringen wir ganz weltlich bei schönem Sonnenuntergang am Strand.

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