Am nächsten Morgen wachen wir alle frisch und ausgeruht auf, die Muscheln waren also kein Problem und das Bett einfach ein Traum. Unser nächstes Ziel ist Saronno, ein kleines Städtchen, bekannt für seinen Mandellikör. Und da „wer Sorgen hat, hat auch Likör“ ( im Moment zum Glück nicht der Fall, aber als Hommage an W.Busch, siehe Hans Huckebein) Gesetz ist, wollen wir direkt dorthin. Auf der Autobahn werden wir immer wieder auf Umleitungen aufmerksam gemacht, da scheinbar gerade das Feld des Giro d’Italia in der Gegend unterwegs ist. Wenn wir nur wüssten, wo…denn das würden wir zu gern erleben.
Wir steuern den nächsten Mc Donalds an, um W-LAN zu haben, damit wir herausfinden, ob wir eventuell noch Zeugen des Sportevents werden können. Direkt neben uns auf dem Parkplatz hält….tada!! Ein Streckenposten des Grio d’Italia! Wir fragen also und bekommen nicht nur die wichtigen Infos, sondern auch noch das Tourbuch geschenkt, das alles über die gesamte Tour beinhaltet. Tatsächlich müssen wir nur den nächsten Ort ansteuern, nämlich Reggio Emilia, wo die heutige Etappe endet. Auf gut Glück fahren wir hin, bekommen einen Parkplatz direkt am Ziel, der sogar kostenlos ist und haben noch ein wenig Zeit, uns die Altstadt anzuschauen.
Mit der fröhlich gespannten Atmosphäre in der Luft schmeckt der Kaffee noch besser und wir freuen uns ein Loch in den Bauch, dass wir so unerwartet einem so bekannten Event problemlos beiwohnen können.
Das Feld nähert sich und die ganze Stadt ist auf den Beinen, Hammerstimmung! Als das Feld rasendschnell in den Zieleinlauf rauscht, muss ich mit Lucia doch ein paar Meter nach hinten rücken, es wird sehr laut um uns herum. Nach zehn Minuten sind alle Radfahrer im Ziel, eine halbe Stunde später sind wir schon wieder auf der Autobahn. Was für ein Zwischenstopp!
Saronno ist recht übersichtlich, sehr hübsch und die Leute tiefenentspannt, von Tourismus keine Spur. Mich erinnert es in Bild und Form an meine Heimatstadt Meppen, besonders der Rathausplatz, so dass Adrian dem Ort gleich den Spitznamen „ Italo-Mepp“ verpasst. Lucia macht auf dem Platz einige Laufübungen, wir eine S…-Übung.
Die Cocktails „to go“ von gegenüber haben es in sich. Leider sind wir spät dran und es hat nur ein Restaurant geöffnet, das teuerste Steakhaus am Platz. Also mal wieder keine Pizza oder Pasta, dafür gesalzene Preise. Die Steaks sind allerdings wirklich Weltklasse und der Kellner erkennt quasi sofort die Bedürfnisse unserer Tochter und schenkt ihr ein ganzes Baguette, das größer als sie selbst ist.
Satt und glücklich taumeln wir nach Hause. Der Wein war ebenfalls teuer, aber lecker…..