Morgen wird es soweit sein: Wir bekommen unseren Mietwagen! Wir nutzen den Vormittag am Pool und bereiten uns vor, indem wir thailändische Verkehrsregeln, sofern überhaupt vorhanden, wie wir schnell begreifen, googeln. Beim Lesen haben wir eine Menge Spaß, hier einige Auszüge (von: http://www.siam.de/Reisetips/Reisetips5.hhtml):
- Es gibt hier wirklich Verkehrsregeln, aber diese sind weitestgehend unbekannt. Die Erteilung eines Führerscheins setzt zwar eine theoretische Prüfung voraus, aber gegen einen kleinen Beitrag für die Kaffeekasse findet sich auf jedem Straßenverkehrsamt jemand, der beim Ausfüllen des Multiple-Choice-Tests behilflich ist. Es genügen hier 15 von 20 richtigen Antworten. Die praktische Prüfung reicht je nach Ort von einer Acht auf dem Parkplatz bis zum Einparken in einer mit Bambusstangen markierten Parklücke.
- In Thailand herrscht Linksverkehr. Man sollte sich allerdings nicht 100% darauf verlassen, daß sich das bei allen Verkehrsteilnehmern herumgesprochen hat.
- Ob rechts vor links oder links vor recht gilt, ist nicht ganz klar. Ich warte im Zweifel immer, bis an einer Kreuzung auf beiden Seiten keiner kommt, das ist wirklich sicher.
Mittlerweile ist es klar, daß links vor rechts geht, aber bitte nicht darauf verlassen! - Wenn Ihr Vordermann auf eine Kreuzung zufährt und schaltet den Warnblinker an, so bedeutet das, daß er geradeaus fahren will. Er gibt damit zu erkennen, daß er nicht vergessen hat zu blinken, jedoch weder rechts noch links abbiegen will ( fanden wir besonders lustig).
- Thais lieben es zu überholen. Sie tun dies immer dann, wenn sie niemanden entgegenkommen sehen. Dies gilt logischerweise also auch vor Kuppen und Kurven! (War uns auf der Fahrt zum Hotel auch schon aufgefallen…)
- Auf mehrspurigen Straßen sollte der langsame Verkehr die linke Spur benutzen. Verlassen Sie sich nie darauf. Besonders auf kurvenreichen Strecken werden die Spuren dauernd gewechselt, selbst bei Schneckentempo werden Kurven noch geschnitten. (Am sichersten ist das Überholen daher in Linkskurven.)
- Es gibt im Prinzip zwei Arten von Fahrern hier. Die einen fahren so langsam, daß man als Hintermann im rechten Bein einem Krampf vom Gaswegnehmen bekommt, die anderen rasen ohne Rücksicht auf Verluste. (Auch das könnten wir beobachten.)
- Eine automatische Geschwindigkeitbeschränkung in Ortschaften gibt es nicht. Meist steht am Straßenrand ein Schild (gelb mit schwarzer Schrift) in Thai und Englisch „Reduce your speed“.
- Sollten vor einer Kurve abgeschnittene Zweige oder Palmwedel auf der Straße liegen, bremsen Sie besser. Dies ist hier das übliche Warndreieck.
- Vorsicht am Berg! Es besteht akute Auffahrgefahr! Hierzulande schaltet man meist erst dann in den kleineren Gang, wenn der Motor fast abgestorben ist. Ist der Berg steil genug, bleibt dabei der Wagen stehen und dann wird erst einmal ein Stein gegen das Rückwärtsrollen unter mindestens ein Rad gelegt. Nur so läßt sich das Fahrzeug (mit meist defekter Handbremse) wieder anfahren. Der Stein bleibt dann natürlich auf der Straße liegen, zur Freude später kommender Zweiräder.
- Beim Rechtsabbiegen ist es üblich (vor allem bei Zweirädern), daß man schon einmal ein paar zig Meter vor der Abzweigung die Seite wechselt und dann eben am rechten Straßenrand bis dorthin fährt. Biegt man auf eine Straße nach rechts ein und will dann bald wieder rechts abbiegen, lohnt es sich ja erst recht nicht, überhaupt auf die linke Seite zu wechseln. Besonders bei Nacht kann das den Gegenverkehr gut irritieren!
- Apropos Nacht: Besonders die betagteren Fahrzeuge haben manchmal kaum oder gar keine Beleuchtung. Daß man denjenigen nicht kommen sehen konnte, gilt bei einem Unfall nichts. Solange der Fahrer die Straße noch erkennen kann, braucht er kein Licht einzuschalten. Gesehen werden ist unwichtig!
Hier unterbrechen wir unsere Lektüre zur Vorbereitung. Ich setze auf Adrians Nervenkostüm und Reaktionsgeschwindigkeit, der Mann ist schließlich Fechter und somit gefahren- und nahkampferprobt.
Wir erklimmen also das wahrscheinlich letze Mal für unsere Reise einen Minibus und fahren zu einem wirklich hübschen Strand mit herrlichem alten Baumbestand, an dem überwiegend thailändische Familien ihr Wochenendpicknick abhalten.
Schön ist es hier!
Hallo ihr drei,
euer Blog lässt sich sehr schön lesen. Ihr erlebt ja wirklich viel und Lucy scheint ganz begeistert und genießt die Zeit mit ihren Eltern ganz für sich. Besonders der letzte Beitrag mit den Verkehrsregeln war herrlich, da musste ich das ein oder andere mal laut lachen.
Habt noch eine unvergessliche Zeit. Ich bin schon auf die nächsten Berichte gespannt.
Liebe Grüße,
Lucys Lieblingsbabysitterin 🙂
Haha, großartige „Straßenverkehrsordnung“ 😀 Adrian denk dran, dass die Kommandos wie „Energie“ oder „Landeerlaubnis anfordern“ nicht funktionieren; ebensowenig der Parkcomputer 😉
Die kleine Lucy hat sichtlich viel Freude, und bei den Bildern von euch siehts genauso aus!! Ich drück die Daumen, dass es so bleibt und wünsch euch schöne nächste Tage 🙂