Den heutigen Tag wollen wir auf Key West verbringen und den berühmt-legendären Sonnenuntergang erleben. Vorher hüpfen wir allerdings noch eine Runde in den Pool, wo Lucia unfreiwillig bei einem gewagten Sprung Richtung Luftmatratze einen kurzen Tauchgang im flachen Wasser absolviert. Zum Glück erholen sich alle von dem Schrecken und wir brechen auf zum südlichsten Punkt Amerikas.
Über Mittag steuern wir einen Spielplatz an.
Trotz Sonnendeck ist es ziemlich heiß. Wir beschließen, über Mittag ein Nickerchen in unserem fahrbaren Bett zu machen, diese Art zu reisen hat wirklich viele Vorteile. Den Nachmittag verbummeln wir am ruhigen Ende Key Wests in einer Badebucht und gönnen uns nach einem Bad im Meer conch fritters und chowder, angeblich ein Muss, wenn man auf den Keys ist.
Schmeckt auch lecker, noch besser schmeckt das lokale Bier „Crazy Lady“. Dann machen wir uns auf den Weg durch die bekannte Duval-Street.
Unterwegs müssen wir noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang überbrücken, da entdeckt Adrian durch Zufall in einer Seitenstraße ein Schmetterlingshaus. Wir sind zunächst skeptisch und überlegen sogar einfach daran vorbei zu gehen, da es bei einem Blick durch die Türen eher aussieht wie ein Laden voll mit Glas- und Porzelankunst und alles in Grabsch-Höhe. Aber Adrian besteht darauf hinein zu gehen. Alle vier sind wir von den Tieren, den Pflanzen und überhaupt den ganzen Eindrücken dieses versteckten Kleinods überwältigt. Es gibt hier auf engstem Raum unglaublich viele lebende, seltene Schmetterlinge, tropische und exotische Pflanzen sowie Vögel.
Auf der Duval Street Richtung Sonnenuntergang wird es zunehmend bunter, quirliger, voller und lauter. Überall gibt es Musik, Bars, gut gelaunte Menschen jeden Alters und Trunkenheitsgrad. Ein bisschen wirkt es wie eine Mischung aus jamaikaischen Strandort und Ballermann mit kubanischen Einfluss. Am Ufer, wo der legendäre Sundowner zu bewundern ist, herrscht fröhliche, aber nicht zu überdrehte Stimmung, es gibt einen Artisten, der sein Können zeigt, auf dem Wasser einen Jet-ski Wasserstrahl-Künstler und einen Bob Marley-Harry-Belafonte-Verschnitt, der die bunte Menschenschar mit samtweicher karibischer Stimme und gechillten Songs auf das Event einstimmt.
Es ist wirklich eine tolle Stimmung und wir genießen einen Sonnenuntergang in einer Atmosphäre, die man am liebsten mit nach Hause nehmen möchte. Wir bummeln durch die nächtliche Stadt zurück, bekommen noch einen Hauch Partyvibes am Rande mit und fahren den zum Glück kurzen Weg zum Campingplatz zurück. Unsere Rechnung, dass die Kinder unterwegs einschlafen, geht leider nicht auf. Sie tun es allerdings vor Ort dann doch halbwegs zügig und wir grillen noch spontan unsere letzten Steaks auf dem Grill, der hier zu jedem Stellplatz gehört. Lisanne wurde offenbar durch den Sonnenuntergang besänftigt und schläft endlich mal wieder ordentlich mit nur einer Unterbrechung.