Florida Day 29: Jungle Island

Nachdem wir mit dem Kennedy Space Center als letztes eher etwas für die Erwachsenen unter uns besucht hatten, haben wir uns für den heutigen Tag mit dem Besuch des Jungle Islands mehr nach unseren beiden Mädels orientiert. Jungle Island ist ein Tier- und Freizeitpark mit dem Schwerpunkt auf Papageien der auf einer Insel zwischen Downtown Miami und Miami Beach liegt.

Der Eintrittspreis war recht ordentlich jedoch war das gebotene und die Möglichkeiten die man hatte jeden Cent Wert. Der Park an sich war ähnlich einem Jungle mit dichter Vegetation bepflanzt und überall saßen zahme Papageien. Nach einer kurzen Orientierungsphase sind wir zur Vogelshow, die kurzweilig und dennoch auch für die kleinen unterhaltsam war. Im Anschluss schlenderten wir vorbei an den unterschiedlichsten Vogelarten, einer riesigen Schildkröte und dem Streichelzoo hinüber zu einer weiteren Tiershow in der einzelne Tiere des Parks und ihre Eigenheiten dem Besucher näher gebracht wurden. Darunter drei Pinguine, ein Hängebauchschwein und ein Kängurubaby. Nach der Show blieben wir noch, zum Teil aus freien Stücken, zum Teil weil wir Lisanne nicht eingefangen bekamen, noch zum Meet-and-Greet mit Tier und Wärter. Es entspannen sich kurze, witzige, multilinguale Dialoge. Auf dem Rückweg zum Ausgang ging es vorbei an einer Paintball Shooting Range, Puschel-enten und einem Escape-Room-Bauwagen 😂

Auf dem Heimweg entdeckten wir nach dem letzten Versorgungseinkauf einen niedlichen, verspielten Spielplatz nur wenige Blocks von unserer Unterkunft entfernt. Den Nachmittag verbrachten wir hier. Wir waren sogar derart motiviert, dass wir kurzerhand ein kleines Spielplatz Workout einlegten. Wir wurden sogar, verschwitzt wie wir waren, zu einem Geburtstagsständchen und -kuchen eingeladen.

Ein schöner, sonniger Tag den wir mit selbstgemachten Tapas und einer netten Serie abrundeten.

Florida Day 27 + 28: Sport in Wickham und Fahrt nach Miami

Den letzten vollständigen Tag im Wickham Park wollen wir sportlich, erfrischend gestalten. Für Adrian beginnt es mit einem frühen Lauf durch die Mountainbike Strecke des Parks noch vor dem Frühstück.

Nach dem Frühstück räumen wir in üblicher Manier alles weg und Lucia koppelt den Camper von der Versorgung ab und hilft mir ihn aus der Lücke zu manövrieren. Danach wollen wir ein Schwimmbad um die Ecke anfahren. Es stellt sich heraus, dass es nur eine kleine Bahn ist und sowieso geschlossen hat. Also nehmen wir den längeren Weg von ca. 30 Minuten in Kauf und fahren zum örtlichen County Club, wo neben einer großen Golfanlage, mehreren Tennis Courts und einer Kläranlage auch ein Schwimmbad ist. Auf den ersten Blick sieht es alt und verkommen und in dem hier üblichen Betonlook der 60er und 70er doch eher abschreckend aus. Doch der Eintritt ist günstig, die Betreuung durch die Bademeister ist hervorragend und das eine vorhandene Becken ist einfach riesig. Es bietet neben einem Nichtschwimmerbereich acht oder neun 25m Bahnen sowie einen großen Bereich mit Sprungturm. Wir haben es sehr genossen und einen Großteil des Tages hier verbracht. Abgerundet haben wir den Tag zurück unserem Park mit einem BBQ direkt am Spielplatz im Sonnenuntergang. Alle vier sind auf ihre kosten gekommen. Besser kann ein Tag gar nicht enden.

Heute ist wieder Reise-Tag, es geht von Wickham zu unserer letzten Destination – Miami – vor der Abreise. Weil uns Park und Spielplatz sowie der gestrige Abend so gut gefallen haben, beschließen wir noch vor dem Frühstück alles zu packen und auf dem Spielplatz zu frühstücken.

Gesagt getan und dem Spielplatz einen letzten wehmütigen Besuch abgestattet. Kurz vor dem Mittagsschlaf ging es mit der gesamten Meute ins Auto und ab auf dem Highway.

Am späten Nachmittag/frühen Abend erreichten wir unsere Unterkunft in Miami, eine süße, kleine Hinterhofwohnung, die wir über Airbnb angemietet hatten. Wir versuchten vergeblich mit unserem Wohnmobil im Hof zu parken. Räumten es dann aber nur kurz leer, Kathrin hatte alles schon so gut vorbereitet, dass wirklich alles nur heraus zu tragen war und parkten es einen Block weiter am Straßenrand. Den Abend ließen wir mit Oliven im Park sowie einem gemütlichen Serienabend in unserer sehr kleinen aber doch sehr liebevollen und wohnlichen Unterkunft ausklingen.

Florida Day 26: Kennedy Space Center

Heute wollen wir Raketen sehen, das Kennedy Space Center auf Cape Canaveral ist nur 30 Minuten entfernt. Eigentlich sind wir nur deswegen erneut so weit in den Norden gefahren. Dass wir dann mit dem Campungplatz ein solches Juwel erwischt haben, ist für die letzten Nächte im Camper doppeltes Glück. Nach dem Frühstück Aufräumen, Packen und Abkoppeln des Campers klappt mittlerweile so routinemäßig, dass wir fast schon ein wenig wehmütig sind, dass es bald vorbei sein wird. Danach geht es los Richtung Cape Canaveral. Adrian war schon bei der Anfahrt ab dem Moment nervös als er in 5 Meilen Entfernung bereits das NASA Assembly Building erspäht. Leider zeichnet sich bereits früh ab, dass es zumindest seitens des Wetters ein anstrengender Tag werden würde.

Für die Kinder war es zudem vor allem viel und auch etwas beängstigend. Zugegeben, es war auch etwas ambitioniert mit zwei so kleinen Kindern etwas so Spektakuläres (und von Amerikanern in Szene gesetztes 😜) zu besuchen.

Die Trägerrakete der Spaceshuttles ist wirklich unvorstellbar groß und das in Ruhestand versetzte Space Shuttle Atlantis in echt zu sehen …

Verständlich dass wir das sonstige Infotainment vor Ort wesentlich abspecken müssen. Nichts desto trotz war es ein Meilenstein der Geschichte, den im echten Leben in all seiner Dimension gesehen zu haben sich wirklich gelohnt.

Florida Day 25: Fahrt nach Wickham Park

Wir müssen um 10 aus der Wohnung sein, also fangen wir direkt nach dem Erwachen um 6.30 an zu packen. Unser Plan ist es, das Auto zu packen, die Wohnung zu reinigen und zum Frühstück auf dem Spielplatz unseres Vertrauens um die Ecke zu halten. Selbst ein morgendlicher Regenguss vermag es nicht, uns in der Umsetzung dieses Plans aufzuhalten, um Punkt 9 sitzen wir alle am Frühstückstisch.

Ein schönes Frühstück in sportlicher Atmosphäre im morgendlichen Fort Lauderdale erwartet uns. Nach Frühstück, Abwasch und ausgiebigen Spielens geht es auf die Straße Richtung Melbourne, unserer letzten Campingetappe.

Nach 2,5 Stunden überraschend ruhiger Fahrt kommen wir im Wickham Park Campingground, nach vorheriger Anmeldung beim Ranger an. Uns erwarten Pferdestallungen, ein Turnierreitplatz für Dressur- und Springreiten, ein Bauernmarkt, die unglaublichsten Hühner und Truthähne, die wir je gesehen haben, Volleyballfelder, ein Badesee, eine Geländereitstrecke, mehrere BMX Geländestrecken, ein Discgolfcourt, ein toller Spielplatz mit Grillstelle und der geräumigste, entspannteste und billigste Campingplatz, den wir bislang erlebt haben. Wir sind sprachlos…

Florida Day 24: Wassertaxi in Fort Lauderdale

Heute geht es nach Fort Lauderale, wir wollen eine Tour mit dem Wassertaxi machen. Zunächst scheint unser Vorhaben mangels Parkplatz für RVs zu scheitern. Letztlich stellen wir uns vor eine Einkaufsmall – wer will überprüfen, ob wir einkaufen oder Boot fahren – und gehen zur Station um die Ecke. Glück gehabt, das Taxiboot kommt quasi im selben Moment und hat Platz für 20-30 Leute. Wir haben es fast für uns allein und kaufen ein Tages-hop-on-hop-off-Ticket. Der Stewart, der neben dem Kapitän vorn am Steuer steht, erläutert die Umgebung. Und die ist wirklich spektakulär.

Zu ausgewählten Objekten an Land und im Wasser erhält man Hintergrundinformationen, so zum Beispiel darf man in Florida ohne Bootsführerschein kleinere Yachten fahren, es wird gerade die teuerste Villa Fort Lauderdales für 15 Mio $ hurricanefest komplett aus Beton gebaut und man kann die hochbeeindruckende Yacht von Spielberg, an der wir vorbeifahren, für schlappe 100.000 Dollar am Tag mieten. Pah, denken wir, dann doch lieber eine der fetten Villen, die es zu Hauf direkt am Wasser Downtown
für 1,5 Millionen zu kaufen gibt und die Preise fallen gerade, da die Villen nicht gekauft werden. Der Name Vendig Floridas passt wirklich bestens, man kann per Wasserfahrt fast überall hingelangen. Selbst das kleinste Grundstück mit kleinem Haus hat eine beachtliche Yacht vor Anker liegen.
In Downtown angekommen schlendern wir die örtliche Flaniermeile entlang, den Las Olas Boulevard. Am Ende überzeugt uns ein einladend aussehender Italiener für einen Mittagssnack zu bleiben. Wir lassen uns zu einem Getränk, zwei Eis und einem gemischten Vorspeiseteller, der sich als Vorspeisenetagere herausstellt, hinreißen.

Der Laden ist wirklich beeindrucken und mit vielen Fotos und einem Fenstertresen sowie einer Männersurvivalecke (Brot, Brennholz und Whiskey) ausgestattet.

Nachdem wir mit Nahrung und Eindrücken gesättigt sind, wollen wir an den Strand, also zurück zum Wassertaxi. Diesmal kommt das Taxi nicht direkt und wir vertreiben uns die Zeit mit Quatsch und Fotos am Pier.

Auch die anschließende zweite Fahrt ist für uns beeindruckend, allerdings sind die Kinder am Maximum ihrer Eindrucksaufnahme angelangt und werden unruhig.

Dementsprechend entschließen wir uns, zwei Stationen eher auszusteigen als geplant und uns von dort aus zum Strand durchzuschlagen. Doch das entpuppt sich als wesentlich schwieriger als gedacht. Die Vorbereitungen für ein Western-, Pop-, Rockkonzert am Strand versperrt uns in so ziemlich alle Richtungen den Zugang zum Strand. Noch ehe wir einen Weg ans Wasser gefunden haben, sind beide Kinder eingeschlafen. Zurück aufs Taxiboot wollen wir, aus Angst die Kinder zu wecken, nicht mehr. Weiter zum Strand würde länger dauern als uns lieb ist, also spazieren wir zu Fuß mit den schlafenden Kindern im Wagen zurück und machen noch einen Spielplatzstopp an unserem, mittlerweile Lieblingsspielplatz.

Den Tag beschließen wir mit einer Handgemachten 18″ großen Pizza aus dem Riverside.

Florida Day 22 + 23: Fort Lauderdale

Da die Fahrt nach Fort Lauderale fast vier Stunden dauert, haben wir eine lange Mittagspause eingeplant, in der wir eine Tour mit dem Glasboden-Boot machen wollen.

Wir erreichen den Anbieter keine Minute zu früh: um Punkt eins soll es mit dem Boot, der Princess II, von Key Largo losgehen, fünf vor eins biegen wir auf den Parkplatz ein, das Boot legt wie geplant ab. Die Fahrt macht Spaß, ist auch Dank der Mädels keine Minute langatmig und mit zwei Stunden auch ausreichend für die Geduld der Kinder.

In Fort Lauderale selbst angekommen bewundern wir die zahlreichen (Zug-)Brücken und Kanäle: die Stadt heißt nicht umsonst „Venedig Floridas“.

Unsere Airbnb-Wohnung ist fast größer als unsere eigene daheim, hat zwei Bäder, eine riesige Wohnküche, große Betten und einen gerade passenden Parkplatz für unser Mobil.

Da es schon Abend ist, folgen wir der Empfehlung unseres Hosts und besuchen das Riverside Marketplace, ein wirklich ungewöhnlicher Laden! An den Wänden reihen sich schier unendlich viele Glaskühlschränke mit nicht zu überblickender Auswahl an Bieren aus aller Welt.

Dagegen ist Onkel Ollis Kiosk Anfängerkram. Im Gastraum selbst gibt es bunt gewürfelte Sitzgruppen aus Sofas, Sesseln, Tischen und Barhockern.

Das Konzept ist einfach: Essen wird gebracht, Bier nimmt man sich selbst. Die Kinder bedienen sich am Spieleschrank, in Summe also alles fein und ein guter Tagesabschluss.

Am nächsten Tag lassen wir es ruhig angehen. Es gibt zwei schöne Spielplätze ganz in der Nähe, die wir beide beehren.

Zwischendurch fahren wir kurz in die Stadt, verschaffen uns einen Überblick, kaufen leckere Sachen für den Abend und genießen es, so eine tolle Wohnung zu haben. Wir kommen sogar dazu beide eine Runde joggen zu gehen.

Die Kinder sehen das erste Mal seit vier Wochen eine Folge Sandmännchen und wir Großen essen endlich mal wieder zu zweit, zivilisiert mit Musik und allem, was dazu gehört, nachdem im Kinderzimmer Ruhe eingekehrt ist.

Florida Day 21: Ein Mal mehr Key West

Den heutigen Tag wollen wir auf Key West verbringen und den berühmt-legendären Sonnenuntergang erleben. Vorher hüpfen wir allerdings noch eine Runde in den Pool, wo Lucia unfreiwillig bei einem gewagten Sprung Richtung Luftmatratze einen kurzen Tauchgang im flachen Wasser absolviert. Zum Glück erholen sich alle von dem Schrecken und wir brechen auf zum südlichsten Punkt Amerikas.
Über Mittag steuern wir einen Spielplatz an.

Trotz Sonnendeck ist es ziemlich heiß. Wir beschließen, über Mittag ein Nickerchen in unserem fahrbaren Bett zu machen, diese Art zu reisen hat wirklich viele Vorteile. Den Nachmittag verbummeln wir am ruhigen Ende Key Wests in einer Badebucht und gönnen uns nach einem Bad im Meer conch fritters und chowder, angeblich ein Muss, wenn man auf den Keys ist.

Schmeckt auch lecker, noch besser schmeckt das lokale Bier „Crazy Lady“. Dann machen wir uns auf den Weg durch die bekannte Duval-Street.

Unterwegs müssen wir noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang überbrücken, da entdeckt Adrian durch Zufall in einer Seitenstraße ein Schmetterlingshaus. Wir sind zunächst skeptisch und überlegen sogar einfach daran vorbei zu gehen, da es bei einem Blick durch die Türen eher aussieht wie ein Laden voll mit Glas- und Porzelankunst und alles in Grabsch-Höhe. Aber Adrian besteht darauf hinein zu gehen. Alle vier sind wir von den Tieren, den Pflanzen und überhaupt den ganzen Eindrücken dieses versteckten Kleinods überwältigt. Es gibt hier auf engstem Raum unglaublich viele lebende, seltene Schmetterlinge, tropische und exotische Pflanzen sowie Vögel.

Auf der Duval Street Richtung Sonnenuntergang wird es zunehmend bunter, quirliger, voller und lauter. Überall gibt es Musik, Bars, gut gelaunte Menschen jeden Alters und Trunkenheitsgrad. Ein bisschen wirkt es wie eine Mischung aus jamaikaischen Strandort und Ballermann mit kubanischen Einfluss. Am Ufer, wo der legendäre Sundowner zu bewundern ist, herrscht fröhliche, aber nicht zu überdrehte Stimmung, es gibt einen Artisten, der sein Können zeigt, auf dem Wasser einen Jet-ski Wasserstrahl-Künstler und einen Bob Marley-Harry-Belafonte-Verschnitt, der die bunte Menschenschar mit samtweicher karibischer Stimme und gechillten Songs auf das Event einstimmt.

Es ist wirklich eine tolle Stimmung und wir genießen einen Sonnenuntergang in einer Atmosphäre, die man am liebsten mit nach Hause nehmen möchte. Wir bummeln durch die nächtliche Stadt zurück, bekommen noch einen Hauch Partyvibes am Rande mit und fahren den zum Glück kurzen Weg zum Campingplatz zurück. Unsere Rechnung, dass die Kinder unterwegs einschlafen, geht leider nicht auf. Sie tun es allerdings vor Ort dann doch halbwegs zügig und wir grillen noch spontan unsere letzten Steaks auf dem Grill, der hier zu jedem Stellplatz gehört. Lisanne wurde offenbar durch den Sonnenuntergang besänftigt und schläft endlich mal wieder ordentlich mit nur einer Unterbrechung.

Florida Day 19 + 20: karibisch abhängen und weiter

Gestern haben wir uns einen Ruhetag auf Key Marathon gegönnt. Nach einem ausgedehnten Frühstück direkt am Golf von Mexiko haben Lucia und Adrian routinemäßig unseren Camper abgeklemmt und wir sind losgezogen einen Spielplatz aufzusuchen und nötige Einkäufe zu absolvieren. Unseren mittlerweile liebgewonnenen ALDI haben wir nicht gefunden. Also sind wir zu Kmart aber das war wie zuvor Walmart für uns verwöhnte deutsche eher eine Enttäuschung, da es eher so etwas wie Woolworth zu sein scheint als ein Supermarkt. Also gehen wir noch auf die andere Straßenseite zu WinnDixi wo wir auf ähnliche Verhältnisse zu stoßen gedenken jedoch hoffen unsere Lücken von Kmart zu füllen. Doch WinnDixi ist der Supermarkthimmel. Es gibt hier alles, frisches Obst und Gemüse, frisches Fleisch und die üblichen anderen Dinge wie Müsli, Liköre, Haushaltsbedarf und natürlich alles supersize und in seeeehr großer Auswahl und Qualität. Wir sind glücklich und total überfordert.

Um uns wieder zu erholen von den Shoppingeindrücken besuchen wir den örtlichen, privat gesponserten Kinderspielplatz. Es scheint wohl so zu sein, dass ein amerikanischer Playground nicht zwingend ein Spielplatz in unserem bekannten Sinne ist und schon gar nicht im Schatten liegen muss. Jedoch gibt es in fast jeder Stadt einen Spielplatz der von privaten Geldgebern finanziert wurde und der ist in der Regel grandios. Die Geldgeber sind dann in die Latten des Zaunes oder in die Pflastersteine des Eingangs eingraviert.

Wir finden das einen sehr guten Brauch. Als wir schon im Camper sitzen und zurück fahren wollen, stellt KC fest, dass ihr Handy weg ist. Nach einer ausgedehnten Suchaktion finden wir es, unter dem Fußboden des Elternbereichs des Spielplatzes. Es muss wohl beim aufstehen zwischen den Latten hindurch gefallen sein. Wir brechen also heimlich an der Rückseite des schönen Spielplatzes eine Latte aus dem Zaun und angeln das Handy mit Hilfe eines langen Palmwedels wieder hervor. Als Kathrin glücklich ihr Handy wieder in Händen hält fühlt sich Adrian wie eine Mischung aus Retter in letzter Sekunde und krimineller Vandalist.

Wieder am Campingplatz angekommen hüpft Lucia in den Pool, wir können es immer noch nicht glauben, dass sie von sich aus solche Vorschläge macht und Adrian mit seiner neuen Schnorchelausrüstung ins Meer. Als alle wieder am Camper angekommen sind, gibt es leckeres Essen im Sonnenuntergang und für KC und AD ein Bier zu zweit unter einem herrlichen Sternenhimmel.

Heute Morgen frühstücken wir wieder in dieser herrlichen Atmosphäre auf unseren privaten Veranda mit Meerblick, wie unser Stellplatz uns mittlerweile vorkommt. Wir bedauern, dass wir packen und weiterfahren müssen. Es fühlt sich so gut und entspannt an. Alle haben hier etwas, was ihnen gefällt. Später auf der Straße müssen wir jedoch feststellen, dass sich auch das gut anfühlt. Wir haben einen Urlaubs-Reise-Modus gefunden, der uns allen gut tut. Lucia hilft ungemein mit, wir hatten nur tolle Campingplatz, jeder für sich ein Highlight und wir könnten ziemlich lange so weiter machen. Mit Bedauern stellen wir fest, dass es nun nicht mehr lange hin ist bis zu unserer Rückreise.

Aber jetzt erst mal auf zu unserem nächsten Highlight. Es geht über die spektakuläre 7 Mile Bridge, welche 12km lang über das Meer führt. Was für ein Ausblick! Auf einem Schild am Straßenrand lesen wir, dass die Brücke am 6. April für den 7 Mile Bridge Run gesperrt ist. Zum ersten Mal ärgern wir uns, dass die nächsten Unterkünfte schon klar gemacht sind und wir dann nicht mehr hier sein werden. Das wäre wirklich was gewesen hier teilzunehmen. Aber vermutlich ist der Anmeldeschluss ohnehin schon verstrichen…

Gegen Mittag kommen wir in Boyd’s RV Resort auf Key West an. Ein ebenso toller Platz wie der letzte. Spontan verlängern wir unseren Aufenthalt von einer auf zwei Nächte. Bevor es dann in den Pool geht. Doch plötzlich werden wir von Fluglärm aufgeschreckt. Lucia ist total aus dem Häuschen vor Angst. Wir erfahren, dass am 30. und 31. März auf dem benachbarten Flugfeld eine Flugshow stattfindet, zum 25. Jahrestag der weiblichen Air Force Kräfte. Die Show ist also genau an den Tagen, an denen wir hier sind. Adrian ist hin und her gerissen zwischen Begeisterung, immerhin treten auch die Blue Angels in ihren Kampfjets auf und genervt sein, weil Lucia solche Angst hat und es im Urlaub unglaublich laut ist… mal sehen was der morgige Tag bringt.

Der Nachmittag verläuft recht ruhig. Wir gehen beide noch eine Runde um den örtlichen Golfplatz und entlang der Lagune joggen und schmeißen im Anschluss den Grill an. So lässt es sich wahrlich aushalten 😎

Florida Day 17: Everglades City … oder Naples

Wir berappeln uns und frühstücken. Das Frühstück im Grünen bei Sonnenaufgang gibt uns neue Kraft und Motivation. Wir durchstöbern den ADAC Reiseführer nach Interessantem und Kindgerechtem. Everglades City erregt unser Interesse.

Es klingt wichtig genug als dass man dort WLAN vorfinden könnte und Naturnahe genug als dass wir eventuelle eine kindgerechte Bootstour durch die Everglades machen könnten. 30 Minuten später sind wir auch schon vor Ort. Da Kathrin eine unruhige Nacht hinter sich hat und Lisanne eingeschlafen ist, machen Lucia und Adrian den örtlichen Kinderspielplatz unsicher. Etwas später geht es als Familie auf Erkundungstour. Schnell stellen wir fest, dass hier großes geplant war aber nichts außer sehr wenigen (300… ja nur 300!!) Einheimischen und dem üblichen Tourinepp zu finden ist. Spontan entschließen wir uns, da es erst 13.00 Uhr ist, nach Naples zu fahren und finden einen wirklich grandiosen Spielplatz vor.

Hier gibt es alles , was das Kinderherz begehrt. Zu einem sonnigen Tag auf dem Spielplatz gehört… natürlich ein leckeres Eis, also auf nach Downtown Naples und die 5th Avenue lang gebummelt.

Ein geeigneter Eisladen mit guten Kaffee und WLAN ist schnell gefunden aber das Tablet ist weg 😯 Adrian rennt zurück und kann es auf dem Spielplatz finden. Gott sei dank ist es ein Viertel in dem die Passanten es nicht nötig haben ein vier Jahre altes Apple Produkt mitgehen zu lassen. 😜 nach dem Schock gehen wir die 5th noch bis zu ihrem Ende am Meer entlang.

Die Häuser werden, wie auch die Grundstücke immer größer.

Kaum sind wir am Strand und drehen Lucia kurz den Rücken zu um den Ausblick zu genießen, da ist sie auch schon aus ihren Klamotten gehüpft (an einem amerikanischen strand 😅) und rennt zum Wasser.

Wer hätte das vor ein paar Wochen noch gedacht. Danach geht es nach Hause in die Everglades.

Florida Day 18: Auf zu den Keys

Unser letzter Abend in den Everglades wird etwas länger. Die Kinder sind noch munter und wir zünden uns ein Lagerfeuer neben dem Camper an. Das mit den Mücken kann ja nicht noch schlimmer werden.
Es wird auch nicht noch schlimmer, aber in der Nacht auch nicht besser. Auch wenn der Platz der natürlichste und echteste bisher war (es gab tatsächlich Zelte, Wohnwagen, selbstausgsausgebaute Fahrzeuge, bunte Familien mit Kind, Kegeln und Hunden), freuen wir uns auf die Keys.

Unser nächster Campingplatz (Jolly Roger RV Resort auf Key Marathon) ist tatsächlich nur eine Kreuzung von unserem letzten am Tamiami Trail mitten in den Everglades entfernt, dennoch brauchen wir dreieinhalb Stunden. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der ausgebauten vierspurigen Routes und den krass übermotorisierten Autos braucht man im Schnitt 1 Stunde für 60 km, ohne Touristen-Stau. Theoretisch würde hier ein Elektro-Smart zum Vorwärtskommen also völlig ausreichen. Der Blick während der Fahrt ist allerdings grandios, zuerst fährt man durch scheinbar unendliche Gras-Wasser-Flächen, biegt vor Miami einmal Richtung Süden ab und fährt dann quasi über das türkisblaue Wasser von Key zu Key. Wir kommen an und haben einen Stellplatz direkt (2m) am Wasser.

Es gibt eine kleine Mauer, sodass wir keine Angst haben müssen, dass Lisanne reinstolpert. Einen Pool hat der Platz auch, wir besuchen ihn umgehend. Ausklingen lassen wir den Abend anschließend bei leichtem Wind, ohne Mücken, warmer Luft und Sonnenuntergang direkt am Wasser und jeder Menge Faxen beim Fotos schießen.

Die Kinder schlafen nach dem Programm beizeiten und wir feiern diese wirklich tolle Location ab. Gut, dass wir noch nicht wissen, dass Lisanne ab 1 Uhr drei Stunden wach sein wird…

to be continued…