Nach entspannten vier Tagen im Südwesten Deutschlands sowie im Nordosten Frankreichs bei den Großeltern sind wir gestern Abend um halb neun gen Italien aufgebrochen. Gänzlich ohne Navi aber dafür mit vier Hörbüchern ausgestattet sind wir in unsere Übernachtfahrt nach Genua gestartet. Wieder erwarten sind wir problemlos, ohne Unterbrechung und auf Anhieb morgens um halb fünf bei unserer Unterkunft „Hotel Brignole“ angekommen.
Check-in ist erst im 14 Uhr. Wir parken das Auto um die Ecke und schlafen alle drei noch bis sieben Uhr im Auto. Pünktlich wie ein Uhrwerk wird Lucia wach und wir begeben uns auf Kaffeesuche. Der erste italienische Kaffee in einer sehr kleinen Kaffeebar mit netter Bedienung schmeckt sehr gut. Auch in Italien knüpft Lucia sofort Kontakte. Beinahe thailändische Verhältnisse herrschen in ganz Genua sowohl in Sachen Verkehr als auch in der Kinderfreundlichkeit. Da wir eine sehr lange Zeit bis zu unserem Check-In überbrücken müssen, machen wir uns auf den Weg, die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Dabei entdecken wir tolle Aussichtspunkte hoch über der Stadt und machen eine ausgiebige Wanderung und werden zufällig Zeuge des Starts des Genua-Marathons oder zumindest einem Lauf in der Art, der sämtliche Bewohner der Stadt schon früh vor die Tür gelockt hat.
Es herrscht eine super Stimmung in der Stadt, die uns mitreißt. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art für Adrian ist der Tourstart des Harley Clubs von Genua den wir miterleben können.
Erschöpft kehren wir nach einem Gang am Hafen entlang zum Hotel zurück. Schon die Rezeption ist völlig oldschooled und alles ist plüschig. Die beiden Rezeptionisten, ältere Herren mit fehlerfreien Umgangsformen und auch verständlichem Englisch nehmen uns und unser Gepäck sehr höflich auf. Alles ist hier gedämpft, mit Dunklen Teppichen und Vorhängen ausgestattet und wirkt äußerst mondän. Gefühlt ist hier die Zeit in den letzen hundert Jahren stehen geblieben, von den Angestellten ist niemand jünger als sechzig, aber niemand wirkt abgearbeitet oder alt, eher, wie ein Relikt mit Umgangsformen aus längst vergangener Zeit. Wir finden es herrlich beruhigend und genau richtig für unser übernächtigtes und von Eindrücken überladenenes Gemüt und machen zu dritt einen ausgiebigen Mittagsschlaf in unserem barocken Zimmer mit super gemütlichem Bett.
Erfrischt ziehen wir am frühen Abend los auf der Suche nach einer Trattoria. Die Auswahl ist durch den Sonntag etwas eingeschränkt, aber wir finden einen Laden, zu dem es zu zwei Getränken schon vier Schalen mit Fingerfood und zwei Tellern mit Brot und Schinken gibt, ähnlich wie Tapas in Südspanien, aber deutlich oppulenter. Eigentlich würde das schon reichen, aber in Italien muss man am ersten Abend richtig essen, wie wir beschließen. Also ziehen wir weiter. Nach einem erstaunlich langem Spaziergang durch die Altstadt kehren wir (dann doch) in der Nähe unserer Unterkunft in eine Bar ein, die einen Wintergarten mit Stühlen auf der straßenmitte der Fußgängerzone betreibt ein. Zunächst nur auf ein Getränk (alle kosten 7 oder mehr €) allerdings bekommt man auch hier wieder eine Menge „Tapas“ zu den Getränken dazu. Das versöhnt uns. Das und der Umstand, dass Lucia den ganzen Käse der „Tapasplatte“ verputzt bewegt uns dazu hier richtig essen zu gehen. Belohnt werden wir mit richtig leckerem italienischem Essen. Wohlgenährt und zufrieden kehren wir zu unserer Unterkunft zurück und Betten uns zur Ruhe.



















Um zwanzig vor zehn wartete das Taxi zum Flughafen. Uns fiel der Abschied von Bangkok angemessen schwer, auch Lucia fiel der Abschied nicht leicht. Es waren wirklich drei tolle Tage. Nach einem einstündigen, interessanten bis abenteuerlichen Ritt durch die Innenstadt erreichten wir pünktlich unseren Flug. Dort lief wieder alles unglaublich reibungsfrei ab. Wir bekamen sogar die komplette erste Reihe des Flugzeugs für uns allein, eine persönliche Sicherheitseinweisung und einen besonderen Einblick in die Arbeit der Stewardessen. Am interessant kleinen Flughafen in Krabi, wo das Gepäck praktisch direkt hinter der Eingangstür auf uns wartete ging es mit dem Taxi weiter zur Unterkunft. Sind wir durch das erste Hotel nun zu verwöhnt? Zimmer zur Straße, direkt an der total hässlichen Durchgangsstraße. Zum Glück konnten wir nach der ebenfalls unruhigen Nacht wechseln und genießen nun herrlichsten Strandblick.
Der Golden Mount liegt ganz in der Nähe unseres Hotels ebenfalls in der Altstadt von Bangkok und fußläufig gut zu erreichen. So sind wir mit Buggy, genügend zu trinken und Babynahrung los um den Golden Mount zu besteigen. Der Weg dorthin war nur halb so anstrengend wie wir ihn mit Buggy erwartet hatten, allerdings gefühlt doppelt so heiß wie am Vortag. Als wir unser Ziel erreichten, sind wir alle drei schon ziemlich durchgeschwitzt. Für lediglich 20 Baht ging es dann 318 Stufen auf den künstlichen Tempelberg hinauf. Die Aussicht über Bangkok war unglaublich.
Eine gefühlte Ewigkeit und ein paar interessante Stellen (ein Kreisel wie eine Aufzugendstation oder eine Stelle zum Anbeten des Königs) später kamen wir ziemlich fertig und durchgeschwitzt in unserem Hotel an. Dort verbrachte wir die Mittagszeit und -hitze im klimatisierten Zimmer. Wie gesagt, wir dachten wir hätten diesbezüglich aus dem Vortag gelernt, aber früher ist in Bangkok wohl nicht früh genug.
önnen zwei Mädels besser quatschen als zusammen auf der Couch zur Happy Hour in einer Cocktail Bar 😉 Als wir die Lokalität ein wenig später in Richtung Hotel wieder verließen, um das zu tun was, man mit Babies ab und an so tun muss, stellten wir fest, dass es sich bei unserem Lokal um ein echt thailändisches, von einem Franzosen geführtes Restaurant-Bar-Cocktail-Hostel war und direkt vor dem Hotel lag. 😛
Heute ist der letzte Abend vor der Abreise. Vier Wochen Thailand stehen vor der Tür und versetzen uns alle drei in Aufregung. Die Vorfreude steht besonders einer Person ins Gesicht geschrieben. Morgen packen wir die Taschen, Koffer, Babytrage, Kinderwagen, Essen, Trinken, Literatur,… was man (und das Baby) halt alles so braucht ein und los geht’s 😉




