Halbwegs ausgeruht machen wir uns mit unserem Honda auf den Weg. Die ersten heutigen Impressionen des unkonventionellen Verkehr in diesem Land erfolgen quasi sofort. Auch hier lassen wir Bilder sprechen:


Nach einer nicht langweiligen Fahrt erreichen wir den Nationalpark, den wir heute besuchen wollen. Mal wieder ist am Eingang ein großes Konterfei des Königs zu sehen. Der Park besticht auf den ersten Blick mit unglaublich riesigen Bäumen, Big Trees genannt, und sieht sehr gepflegt aus. Vor allem ist er schattig. Wir setzen also Lucia in den Tragerucksack und wandern zu den Wasserfällen,
Adrian mit der Kleinen auf dem Rücken, ich mit dick getappten Knie und Holzbeingangart. Wir geben bestimmt ein lustiges Bild ab. Die Landschaft ist wunderschön und ursprünglich, die Wasserfälle erzeugen eine entspannte Akustik und die Umgebung ist zum ersten Mal blitzesauber und frei von Müll. Wir haben mehrfach schon mit Unverständnis festgestellt, wie man ein so schönes Land so zumüllen kann.
Nach einer Mittagspause entschließen wir uns, auch den Weg zum Aussichtspunkt in 1350 m
Höhe zu wagen. Leider hat uns niemand darauf hingewiesen, dass es lediglich einen schmalen, fast zugewachsenen Pfad durch den Dschubgel mit extremen Anstieg gibt. Nach schwierigen 150 Metern sind wir uns einig:Wir kehren um, das hier geht gar nicht. Während wir uns beim Abstieg, gehandicapt durch Tragevorrichtung und lädiertem Knie extrem konzentrieren müssen, macht Lucia folgendes: Sie pennt. Gute Nerven hat sie, zweifelsohne.
Auf dem Rückweg fahren wir noch einige Strände ab, entscheiden uns aber letztendlich für unseren Lieblingsstrand, wo es Schatten und viele Einheimische gibt.
Als wir wieder in unserem Minihotel ankommen, wo wir derzeit die einzigen Gäste s
ind, ist es schon spät und es reicht nur noch für ein kurzes Bad im Pool für unser Töchterchen, bevor es für sie ins Bett geht. Und weil es so schön und unkompliziert war, essen wir noch einmal in unserem kleinen Gartenrestaurant. Auch heute werden wir dabei nicht gestört und können die sehr leckeren Gerichte genießen. Dazu gibt es ein Glas Weißwein, der deutlich besser schmeckt als angenommen, Asien ist ja nicht unbedingt bekannt für seinen Weinanbau. Wie sich herausstellt, werden hier überwiegend australische Erzeugnisse angeboten.
In Ao Luk besteigen wir ein Boot und werden exklusiv, also nur wir drei, durch eine Grotte gefahren und halten an einer Höhle, die durch 4000 Jahre alte Höhlenmalerei bekannt geworden ist. Die Besichtigung macht Spaß, die Rückfahrt führt uns jedoch durch ziemlich pralle Sonne und wir beschließen, am Anleger, wo eine Art Open Air Bistro auf dem Wasser ist, ein Getränk im Schatten zu uns zu nehmen. Lucy wird sofort von einer der Angestellten mit dem typischen Klatschen und gleichzeitigem Singsang „Hello, Babyyyyy!“, der uns schon allzu vertraut ist, abgegriffen und dem Rest der Belegschaft vorgestellt.
Wir kennen das schon und bleiben entspannt, unser „Babyyyy“ feiert diese herzliche Zuwendung der Einheimischen ja eh schon ab, seitdem wir hier sind.
Wir grübeln noch etwas und fahren weiter zu unserem Lieblingsstrand mit den tollen Bäumen.
Im Kühlschrank findet sich noch zu süßer Mandarinensaft und zu trockener Rotwein. Wir sind in Stimmung und mischen uns daraus eine, mmh, nennen wir es mal „Thai-Sangria “. Gar nicht so schlecht. Lucia schläft diese Nacht zum Glück brav durch.
Morgen wird es soweit sein: Wir bekommen unseren Mietwagen! Wir nutzen den Vormittag am Pool und bereiten uns vor, indem wir thailändische Verkehrsregeln, sofern überhaupt vorhanden, wie wir schnell begreifen, googeln. Beim Lesen haben wir eine Menge Spaß, hier einige Auszüge (von: http://www.siam.de/Reisetips/Reisetips5.hhtml):
Hier unterbrechen wir unsere Lektüre zur Vorbereitung. Ich setze auf Adrians Nervenkostüm und Reaktionsgeschwindigkeit, der Mann ist schließlich Fechter und somit gefahren- und nahkampferprobt.
Wir erklimmen also das wahrscheinlich letze Mal für unsere Reise einen Minibus und fahren zu einem wirklich hübschen Strand mit herrlichem alten Baumbestand, an dem überwiegend thailändische Familien ihr Wochenendpicknick abhalten.





Nachdem wir nun tagelang nur zu Fuß und mit Kinderwagen unterwegs waren, beschlossen wir heute einen ersten Schritt in den thailändischen Verkehr zu wagen und uns mit den kostenlos im Hotel ausleihbaren Fahrrädern durch die Region Pha Nga zum nächsten, besseren Strand zu fahren. Den Tipp haben wir gestern von dem netten Engländer bekommen. Er meinte wir sollten zum Klong Muang Beach fahren, der sei ruhig und sehr schön. Wie empfohlen, so getan. Wir schwangen uns also, thailändisch korrekt zu dritt auf zwei Fahrräder in Richtung Klong Muang Beach. Wie beinahe jedesmal, wenn wir das Hotel verlassen ist es kurz vor zwölf Uhr und dementsprechend vor der beginnenden Mittagshitze. Selbst ein kühlender Zwischenstopp im klimatisierten Makro Großhandel vermag kaum Linderung zu schaffen. So erreichen wir am heutigen Tag lediglich den Ao Nang Beach, der eine Bucht neben der unseren liegt. Hier ist es recht voll und der Strand besteht fast ausschließlich aus Muscheln. Darüberhinaus sind aber alle ganz glücklich einfach nur am Strand zu sein, das Treiben zu beobachten und das erste mal die kurzen Beine ins Meer zu halten 😉
Der Rückweg, wieder mit Zwischenstopp im Makro Markt, geht schon viel zügiger. Zu Hause angekommen kühlen wir uns am Pool ab und genießen die Feierabendstimmung. Es tat gut sich mal wieder etwas mehr zu bewegen. Zum Sonnenuntergang zieht es uns aber wieder raus. Wir gehen unsere Durchgangsstraße vor dem Hotel entlang in Richtung „Ortskern“. Dort entdecken wir einen kleinen Nachtmarkt, wo ein unglaublich geschäftiges Treiben herrscht und Gerüche, Geräusche und Eindrücke der unterschiedlichsten Art auf uns warten. D
en Abschluss bilden ein paar thailändische Crêpesrollen angeblich gefüllt mit „spicy chicken“, tatsächlich gefüllt mit Würzsauce und „Staub“ der nach Hähnchen schmeckt. Mit diesen Eindrücken gehen wir zum thailändischen Muslimen essen und lassen so den Tag ausklingen.





Um zwanzig vor zehn wartete das Taxi zum Flughafen. Uns fiel der Abschied von Bangkok angemessen schwer, auch Lucia fiel der Abschied nicht leicht. Es waren wirklich drei tolle Tage. Nach einem einstündigen, interessanten bis abenteuerlichen Ritt durch die Innenstadt erreichten wir pünktlich unseren Flug. Dort lief wieder alles unglaublich reibungsfrei ab. Wir bekamen sogar die komplette erste Reihe des Flugzeugs für uns allein, eine persönliche Sicherheitseinweisung und einen besonderen Einblick in die Arbeit der Stewardessen. Am interessant kleinen Flughafen in Krabi, wo das Gepäck praktisch direkt hinter der Eingangstür auf uns wartete ging es mit dem Taxi weiter zur Unterkunft. Sind wir durch das erste Hotel nun zu verwöhnt? Zimmer zur Straße, direkt an der total hässlichen Durchgangsstraße. Zum Glück konnten wir nach der ebenfalls unruhigen Nacht wechseln und genießen nun herrlichsten Strandblick.
Der Golden Mount liegt ganz in der Nähe unseres Hotels ebenfalls in der Altstadt von Bangkok und fußläufig gut zu erreichen. So sind wir mit Buggy, genügend zu trinken und Babynahrung los um den Golden Mount zu besteigen. Der Weg dorthin war nur halb so anstrengend wie wir ihn mit Buggy erwartet hatten, allerdings gefühlt doppelt so heiß wie am Vortag. Als wir unser Ziel erreichten, sind wir alle drei schon ziemlich durchgeschwitzt. Für lediglich 20 Baht ging es dann 318 Stufen auf den künstlichen Tempelberg hinauf. Die Aussicht über Bangkok war unglaublich.
Eine gefühlte Ewigkeit und ein paar interessante Stellen (ein Kreisel wie eine Aufzugendstation oder eine Stelle zum Anbeten des Königs) später kamen wir ziemlich fertig und durchgeschwitzt in unserem Hotel an. Dort verbrachte wir die Mittagszeit und -hitze im klimatisierten Zimmer. Wie gesagt, wir dachten wir hätten diesbezüglich aus dem Vortag gelernt, aber früher ist in Bangkok wohl nicht früh genug.
önnen zwei Mädels besser quatschen als zusammen auf der Couch zur Happy Hour in einer Cocktail Bar 😉 Als wir die Lokalität ein wenig später in Richtung Hotel wieder verließen, um das zu tun was, man mit Babies ab und an so tun muss, stellten wir fest, dass es sich bei unserem Lokal um ein echt thailändisches, von einem Franzosen geführtes Restaurant-Bar-Cocktail-Hostel war und direkt vor dem Hotel lag. 😛
Dort haben wir eine einstündige Bootsfahrt auf dem Chao Phraya und seinen Nebenarmen in der Stadt gebucht. Für einen verhandelbaren, touristischen Preis erleben wir eine Bootsfahrt nur für uns drei alleine. Unser Kapitän führte uns souverän durch Prachtgegenden mit imposanten Bauten, bunten Palästen und Abschnitte mit halb verrotteten Hütten, die aussehen, als würden sie gleich in sich zusammenfallen. Unfassbar, dass hier Menschen wohnen.
