Florida Day 22 + 23: Fort Lauderdale

Da die Fahrt nach Fort Lauderale fast vier Stunden dauert, haben wir eine lange Mittagspause eingeplant, in der wir eine Tour mit dem Glasboden-Boot machen wollen.

Wir erreichen den Anbieter keine Minute zu früh: um Punkt eins soll es mit dem Boot, der Princess II, von Key Largo losgehen, fünf vor eins biegen wir auf den Parkplatz ein, das Boot legt wie geplant ab. Die Fahrt macht Spaß, ist auch Dank der Mädels keine Minute langatmig und mit zwei Stunden auch ausreichend für die Geduld der Kinder.

In Fort Lauderale selbst angekommen bewundern wir die zahlreichen (Zug-)Brücken und Kanäle: die Stadt heißt nicht umsonst „Venedig Floridas“.

Unsere Airbnb-Wohnung ist fast größer als unsere eigene daheim, hat zwei Bäder, eine riesige Wohnküche, große Betten und einen gerade passenden Parkplatz für unser Mobil.

Da es schon Abend ist, folgen wir der Empfehlung unseres Hosts und besuchen das Riverside Marketplace, ein wirklich ungewöhnlicher Laden! An den Wänden reihen sich schier unendlich viele Glaskühlschränke mit nicht zu überblickender Auswahl an Bieren aus aller Welt.

Dagegen ist Onkel Ollis Kiosk Anfängerkram. Im Gastraum selbst gibt es bunt gewürfelte Sitzgruppen aus Sofas, Sesseln, Tischen und Barhockern.

Das Konzept ist einfach: Essen wird gebracht, Bier nimmt man sich selbst. Die Kinder bedienen sich am Spieleschrank, in Summe also alles fein und ein guter Tagesabschluss.

Am nächsten Tag lassen wir es ruhig angehen. Es gibt zwei schöne Spielplätze ganz in der Nähe, die wir beide beehren.

Zwischendurch fahren wir kurz in die Stadt, verschaffen uns einen Überblick, kaufen leckere Sachen für den Abend und genießen es, so eine tolle Wohnung zu haben. Wir kommen sogar dazu beide eine Runde joggen zu gehen.

Die Kinder sehen das erste Mal seit vier Wochen eine Folge Sandmännchen und wir Großen essen endlich mal wieder zu zweit, zivilisiert mit Musik und allem, was dazu gehört, nachdem im Kinderzimmer Ruhe eingekehrt ist.

Florida Day 21: Ein Mal mehr Key West

Den heutigen Tag wollen wir auf Key West verbringen und den berühmt-legendären Sonnenuntergang erleben. Vorher hüpfen wir allerdings noch eine Runde in den Pool, wo Lucia unfreiwillig bei einem gewagten Sprung Richtung Luftmatratze einen kurzen Tauchgang im flachen Wasser absolviert. Zum Glück erholen sich alle von dem Schrecken und wir brechen auf zum südlichsten Punkt Amerikas.
Über Mittag steuern wir einen Spielplatz an.

Trotz Sonnendeck ist es ziemlich heiß. Wir beschließen, über Mittag ein Nickerchen in unserem fahrbaren Bett zu machen, diese Art zu reisen hat wirklich viele Vorteile. Den Nachmittag verbummeln wir am ruhigen Ende Key Wests in einer Badebucht und gönnen uns nach einem Bad im Meer conch fritters und chowder, angeblich ein Muss, wenn man auf den Keys ist.

Schmeckt auch lecker, noch besser schmeckt das lokale Bier „Crazy Lady“. Dann machen wir uns auf den Weg durch die bekannte Duval-Street.

Unterwegs müssen wir noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang überbrücken, da entdeckt Adrian durch Zufall in einer Seitenstraße ein Schmetterlingshaus. Wir sind zunächst skeptisch und überlegen sogar einfach daran vorbei zu gehen, da es bei einem Blick durch die Türen eher aussieht wie ein Laden voll mit Glas- und Porzelankunst und alles in Grabsch-Höhe. Aber Adrian besteht darauf hinein zu gehen. Alle vier sind wir von den Tieren, den Pflanzen und überhaupt den ganzen Eindrücken dieses versteckten Kleinods überwältigt. Es gibt hier auf engstem Raum unglaublich viele lebende, seltene Schmetterlinge, tropische und exotische Pflanzen sowie Vögel.

Auf der Duval Street Richtung Sonnenuntergang wird es zunehmend bunter, quirliger, voller und lauter. Überall gibt es Musik, Bars, gut gelaunte Menschen jeden Alters und Trunkenheitsgrad. Ein bisschen wirkt es wie eine Mischung aus jamaikaischen Strandort und Ballermann mit kubanischen Einfluss. Am Ufer, wo der legendäre Sundowner zu bewundern ist, herrscht fröhliche, aber nicht zu überdrehte Stimmung, es gibt einen Artisten, der sein Können zeigt, auf dem Wasser einen Jet-ski Wasserstrahl-Künstler und einen Bob Marley-Harry-Belafonte-Verschnitt, der die bunte Menschenschar mit samtweicher karibischer Stimme und gechillten Songs auf das Event einstimmt.

Es ist wirklich eine tolle Stimmung und wir genießen einen Sonnenuntergang in einer Atmosphäre, die man am liebsten mit nach Hause nehmen möchte. Wir bummeln durch die nächtliche Stadt zurück, bekommen noch einen Hauch Partyvibes am Rande mit und fahren den zum Glück kurzen Weg zum Campingplatz zurück. Unsere Rechnung, dass die Kinder unterwegs einschlafen, geht leider nicht auf. Sie tun es allerdings vor Ort dann doch halbwegs zügig und wir grillen noch spontan unsere letzten Steaks auf dem Grill, der hier zu jedem Stellplatz gehört. Lisanne wurde offenbar durch den Sonnenuntergang besänftigt und schläft endlich mal wieder ordentlich mit nur einer Unterbrechung.

Florida Day 19 + 20: karibisch abhängen und weiter

Gestern haben wir uns einen Ruhetag auf Key Marathon gegönnt. Nach einem ausgedehnten Frühstück direkt am Golf von Mexiko haben Lucia und Adrian routinemäßig unseren Camper abgeklemmt und wir sind losgezogen einen Spielplatz aufzusuchen und nötige Einkäufe zu absolvieren. Unseren mittlerweile liebgewonnenen ALDI haben wir nicht gefunden. Also sind wir zu Kmart aber das war wie zuvor Walmart für uns verwöhnte deutsche eher eine Enttäuschung, da es eher so etwas wie Woolworth zu sein scheint als ein Supermarkt. Also gehen wir noch auf die andere Straßenseite zu WinnDixi wo wir auf ähnliche Verhältnisse zu stoßen gedenken jedoch hoffen unsere Lücken von Kmart zu füllen. Doch WinnDixi ist der Supermarkthimmel. Es gibt hier alles, frisches Obst und Gemüse, frisches Fleisch und die üblichen anderen Dinge wie Müsli, Liköre, Haushaltsbedarf und natürlich alles supersize und in seeeehr großer Auswahl und Qualität. Wir sind glücklich und total überfordert.

Um uns wieder zu erholen von den Shoppingeindrücken besuchen wir den örtlichen, privat gesponserten Kinderspielplatz. Es scheint wohl so zu sein, dass ein amerikanischer Playground nicht zwingend ein Spielplatz in unserem bekannten Sinne ist und schon gar nicht im Schatten liegen muss. Jedoch gibt es in fast jeder Stadt einen Spielplatz der von privaten Geldgebern finanziert wurde und der ist in der Regel grandios. Die Geldgeber sind dann in die Latten des Zaunes oder in die Pflastersteine des Eingangs eingraviert.

Wir finden das einen sehr guten Brauch. Als wir schon im Camper sitzen und zurück fahren wollen, stellt KC fest, dass ihr Handy weg ist. Nach einer ausgedehnten Suchaktion finden wir es, unter dem Fußboden des Elternbereichs des Spielplatzes. Es muss wohl beim aufstehen zwischen den Latten hindurch gefallen sein. Wir brechen also heimlich an der Rückseite des schönen Spielplatzes eine Latte aus dem Zaun und angeln das Handy mit Hilfe eines langen Palmwedels wieder hervor. Als Kathrin glücklich ihr Handy wieder in Händen hält fühlt sich Adrian wie eine Mischung aus Retter in letzter Sekunde und krimineller Vandalist.

Wieder am Campingplatz angekommen hüpft Lucia in den Pool, wir können es immer noch nicht glauben, dass sie von sich aus solche Vorschläge macht und Adrian mit seiner neuen Schnorchelausrüstung ins Meer. Als alle wieder am Camper angekommen sind, gibt es leckeres Essen im Sonnenuntergang und für KC und AD ein Bier zu zweit unter einem herrlichen Sternenhimmel.

Heute Morgen frühstücken wir wieder in dieser herrlichen Atmosphäre auf unseren privaten Veranda mit Meerblick, wie unser Stellplatz uns mittlerweile vorkommt. Wir bedauern, dass wir packen und weiterfahren müssen. Es fühlt sich so gut und entspannt an. Alle haben hier etwas, was ihnen gefällt. Später auf der Straße müssen wir jedoch feststellen, dass sich auch das gut anfühlt. Wir haben einen Urlaubs-Reise-Modus gefunden, der uns allen gut tut. Lucia hilft ungemein mit, wir hatten nur tolle Campingplatz, jeder für sich ein Highlight und wir könnten ziemlich lange so weiter machen. Mit Bedauern stellen wir fest, dass es nun nicht mehr lange hin ist bis zu unserer Rückreise.

Aber jetzt erst mal auf zu unserem nächsten Highlight. Es geht über die spektakuläre 7 Mile Bridge, welche 12km lang über das Meer führt. Was für ein Ausblick! Auf einem Schild am Straßenrand lesen wir, dass die Brücke am 6. April für den 7 Mile Bridge Run gesperrt ist. Zum ersten Mal ärgern wir uns, dass die nächsten Unterkünfte schon klar gemacht sind und wir dann nicht mehr hier sein werden. Das wäre wirklich was gewesen hier teilzunehmen. Aber vermutlich ist der Anmeldeschluss ohnehin schon verstrichen…

Gegen Mittag kommen wir in Boyd’s RV Resort auf Key West an. Ein ebenso toller Platz wie der letzte. Spontan verlängern wir unseren Aufenthalt von einer auf zwei Nächte. Bevor es dann in den Pool geht. Doch plötzlich werden wir von Fluglärm aufgeschreckt. Lucia ist total aus dem Häuschen vor Angst. Wir erfahren, dass am 30. und 31. März auf dem benachbarten Flugfeld eine Flugshow stattfindet, zum 25. Jahrestag der weiblichen Air Force Kräfte. Die Show ist also genau an den Tagen, an denen wir hier sind. Adrian ist hin und her gerissen zwischen Begeisterung, immerhin treten auch die Blue Angels in ihren Kampfjets auf und genervt sein, weil Lucia solche Angst hat und es im Urlaub unglaublich laut ist… mal sehen was der morgige Tag bringt.

Der Nachmittag verläuft recht ruhig. Wir gehen beide noch eine Runde um den örtlichen Golfplatz und entlang der Lagune joggen und schmeißen im Anschluss den Grill an. So lässt es sich wahrlich aushalten 😎

Florida Day 17: Everglades City … oder Naples

Wir berappeln uns und frühstücken. Das Frühstück im Grünen bei Sonnenaufgang gibt uns neue Kraft und Motivation. Wir durchstöbern den ADAC Reiseführer nach Interessantem und Kindgerechtem. Everglades City erregt unser Interesse.

Es klingt wichtig genug als dass man dort WLAN vorfinden könnte und Naturnahe genug als dass wir eventuelle eine kindgerechte Bootstour durch die Everglades machen könnten. 30 Minuten später sind wir auch schon vor Ort. Da Kathrin eine unruhige Nacht hinter sich hat und Lisanne eingeschlafen ist, machen Lucia und Adrian den örtlichen Kinderspielplatz unsicher. Etwas später geht es als Familie auf Erkundungstour. Schnell stellen wir fest, dass hier großes geplant war aber nichts außer sehr wenigen (300… ja nur 300!!) Einheimischen und dem üblichen Tourinepp zu finden ist. Spontan entschließen wir uns, da es erst 13.00 Uhr ist, nach Naples zu fahren und finden einen wirklich grandiosen Spielplatz vor.

Hier gibt es alles , was das Kinderherz begehrt. Zu einem sonnigen Tag auf dem Spielplatz gehört… natürlich ein leckeres Eis, also auf nach Downtown Naples und die 5th Avenue lang gebummelt.

Ein geeigneter Eisladen mit guten Kaffee und WLAN ist schnell gefunden aber das Tablet ist weg 😯 Adrian rennt zurück und kann es auf dem Spielplatz finden. Gott sei dank ist es ein Viertel in dem die Passanten es nicht nötig haben ein vier Jahre altes Apple Produkt mitgehen zu lassen. 😜 nach dem Schock gehen wir die 5th noch bis zu ihrem Ende am Meer entlang.

Die Häuser werden, wie auch die Grundstücke immer größer.

Kaum sind wir am Strand und drehen Lucia kurz den Rücken zu um den Ausblick zu genießen, da ist sie auch schon aus ihren Klamotten gehüpft (an einem amerikanischen strand 😅) und rennt zum Wasser.

Wer hätte das vor ein paar Wochen noch gedacht. Danach geht es nach Hause in die Everglades.

Florida Day 18: Auf zu den Keys

Unser letzter Abend in den Everglades wird etwas länger. Die Kinder sind noch munter und wir zünden uns ein Lagerfeuer neben dem Camper an. Das mit den Mücken kann ja nicht noch schlimmer werden.
Es wird auch nicht noch schlimmer, aber in der Nacht auch nicht besser. Auch wenn der Platz der natürlichste und echteste bisher war (es gab tatsächlich Zelte, Wohnwagen, selbstausgsausgebaute Fahrzeuge, bunte Familien mit Kind, Kegeln und Hunden), freuen wir uns auf die Keys.

Unser nächster Campingplatz (Jolly Roger RV Resort auf Key Marathon) ist tatsächlich nur eine Kreuzung von unserem letzten am Tamiami Trail mitten in den Everglades entfernt, dennoch brauchen wir dreieinhalb Stunden. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der ausgebauten vierspurigen Routes und den krass übermotorisierten Autos braucht man im Schnitt 1 Stunde für 60 km, ohne Touristen-Stau. Theoretisch würde hier ein Elektro-Smart zum Vorwärtskommen also völlig ausreichen. Der Blick während der Fahrt ist allerdings grandios, zuerst fährt man durch scheinbar unendliche Gras-Wasser-Flächen, biegt vor Miami einmal Richtung Süden ab und fährt dann quasi über das türkisblaue Wasser von Key zu Key. Wir kommen an und haben einen Stellplatz direkt (2m) am Wasser.

Es gibt eine kleine Mauer, sodass wir keine Angst haben müssen, dass Lisanne reinstolpert. Einen Pool hat der Platz auch, wir besuchen ihn umgehend. Ausklingen lassen wir den Abend anschließend bei leichtem Wind, ohne Mücken, warmer Luft und Sonnenuntergang direkt am Wasser und jeder Menge Faxen beim Fotos schießen.

Die Kinder schlafen nach dem Programm beizeiten und wir feiern diese wirklich tolle Location ab. Gut, dass wir noch nicht wissen, dass Lisanne ab 1 Uhr drei Stunden wach sein wird…

to be continued…

Florida Day 16: Afraid of Mosquitos – Everglades wir kommen

Wir starten in die Everglades. Schon auf dem weg wird klar: mit der Zivilisation ist es nun vorbei. Wir durchqueren endlos scheinende Mangroven-Palmen-Sumpflandschaften. Unser Campingplatz ist der Umgebung entsprechend denkbar schlicht, grün und von Wasser umgeben. Wir basteln uns also als ersten ein Moskito-Schutz-Vorzelt-Netz, damit wir nach Einbruch der Dämmerung nicht ins Wohnmobil flüchten müssen.

Unsere Rechnung geht zwar einigermaßen auf und wir können ein weiteres Mal einen grandiosen Himmel bewundern, wachen aber dennoch völlig zerstochen auf. Eine oder auch mehrere (heute einen Tag später töten wir ca 20 Mücken im Camper vor dem zu Bett gehen 😯) Mücken haben es scheinbar trotz Gittertür zu uns rein geschafft.

Florida Day 15: Fort Meyers

Heute statten wir Fort Myers einen Besuch ab. Adrian ist ganz gespannt auf das Fort im Sinne von Festung. Auf der Karte finden wir irgendwie nichts und schauen noch mal genauer im Internet nach: es gibt überhaupt kein Fort, lediglich vor 150 Jahren gab es eine kleine Militäranlage, die es schon lange nicht mehr gibt.

Da es sehr heiß ist, beschränken wir uns auf einem Spielplatzbesuch und ein Eis in der wirklich hübschen Straße parallel zum Hafen mit ansprechendem Bars und Restaurants, die Stimmung ist heiter und entspannt, die Einheimischen springen durchweg auf Lisannes Flirtversuche an.

Wieder zurück, starten wir en letztes Mal zudem schönen Strand von Sanibel Island und anschließend Essen, diesmal in ein italienisches Restaurant, was quasi eine Kopie vom Henrys in Hannover ist, mit dem Unterschied, dass es Pasta und Pizza gibt.

Insgesamt ist es hier laut und hektisch und das Essen nicht annähernd so gut wie am Vortag. Zurück am Wohnmobil, setzen wir uns noch unter den tollen Sternenhimmel, werden aber von Mücken nahezu aufgefressen, weder Mückenspray noch Rauch helfen. Dementsprechend unruhig und juckend ist daher auch die Nacht. Zum Glück nur für uns Großen, die Kinder wurden glücklicherweise verschont.

Florida Day 13 + 14: Happy Birthday im Sunshine State

Heute ist Lisannes erster Geburtstag! Nach dem üblichen frühen Morgenprogramm, unruhige Nacht für KC, frühes Aufstehen für AD und anschließendem Spaziergang, gibt ein Geburtstagsfrühstück mit Ständchen für Lisanne im Sonnenschein und bei 20 Grad.

Danach werden die sieben Sachen gepackt. Das läuft schon so gut, alle packen mit an, dass wir überraschend schnell auf dem Interstate Highway 75 Richtung Sanibel Island sind.

Sanibel Island ist eine kleine Oase direkt bei Fort Meyers. Um sie zu erreichen, muss man eine ca. 1 km lange Brücke überqueren. Sehr grün und daher ausreichend schattig ist es hier. Unser Campingplatz hat einen direkten Zugang zum Strand. Beim Check-in erfahren wir, dass man sich eher als Park, denn als Campingplatz versteht. Und tatsächlich sind die einzelnen Parzellen individueller und vor allem grüner als auf den bisher bekannten Plätzen.

In der Mitte und für uns fußläufig unmittelbar erreichbar, gibt es einen großen Teich, an dem eine Vielzahl an bunten Wasservögeln lebt, zudem Papageien, Sittiche aller Art, Kapuzineräffchen und Kattas. Es ist quasi ein kleiner integrierter Tierpark, in dem die Tiere in unseren Augen deutlich besser aussehen und gehalten werden, als im Zoo von Tampa.

Nachdem wir unseren Platz bezogen und Lucia beinahe alleine unsere Wohnwagen an die Versorgung angeschlossen hat, gönnen wir uns einen Geburtstagssekt in der Abendsonne und stoßen auf Lisanne an.

Da es hier nachts recht unbeleuchtet ist, haben wir einen grandiosen Sternenhimmel.

Am ersten vollständigen Tag hier gönnen wir uns wieder einen „Nordstadt-Tag“. Wir machen eine Joggingrunde, bummeln durch die Gegend, treffen viele Radtouristen, bewundern mit Lucia und Lisanne die Affen und Vögel und gehen abends an dem Strand.

Zwischendurch muss Lisanne einmal gebadet werden, da sie derart glücklich gespielt hat, dass sie nicht mehr wieder zu erkennen war 🤣

Lucia, die ihre Wasserphobie offensichtlich hinter sich gelassen hat, ist kaum zu halten und stürzt sich ins zum Glück ruhige und warme Wasser.

Wir beenden den Tag bei wirklich ausgezeichnetem Seafood in einem kinderfreundlichen Restaurant und mit einer Runde Sternegucken.

Florida Day 11 + 12: TampaZoo

Der Campingplatz in Tampa erfüllt alle unsere Wünsche: Es gibt einen Spielplatz, einen beheizten und überdachten Pool und jede Menge nette Leute. Wir wollen einen Tagesausflug mit dem Ziel Zoo machen und sind gespannt.

Der Andrang an Menschen und die Präsenz der Polizei beeindrucken uns. Mit unsere Camper müssen wir zwar etwas außeehalb parken haben aber dafür a0ükeine Parkgebühren 😇 Die Auswahl der Tiere ähnelt der, die wir aus Hannover kennen. Besonders beeindrucken uns die Orang-Utans, deren Babys unseren im Verhalten sehr ähneln und ein quasi zahmes Squirrel, das frei im Zoo lebt und Adrian sogar auf den Schoß klettert.

Insgesamt scheint hier Entertainment groß im Vordergrund zu stehen. Es gibt viel laute Musik, Fressbuden und Colaautomaten und sowohl Giraffen, Nashörner als auch Mantarochen dürfen von Kindern gefüttert und betatscht werden. Wie artgerecht das ist, bleibt offen, besonders die Mantas in ihrer kahlen und knietiefen Badewanne haben keine Chance, den gierigen Kinderhänden zu entrinnen. Geplättet von den Eindrücken verbringen wir den Nachmittag alle zusammen im Pool und Lucia überwindet innerhalb einer halben Stunde ihre lange gepflegte Wasserphobie. Sie planscht, was das Zeug hält und spielt mit amerikanischen Kindern.

Auch an diesem Abend machen wir unser übliches Abendprogramm. Nach dem Essen und zu Bett gehen der Kinder bemerken wir eine nette amerikanische Gruppe erfahrener Camper an der öffentlichen Feuerstelle in der Nähe unseres Stellplatzes. Spontan beschließen wir unsere Babyphone-App im amerikanischen Datennetz zu testen und joinen der Campertruppe. Es ist sehr nett und lauschig da zu sitzen, dem knackenden Feuer zuzuschauen und den Anekdoten zu lauschen. Ein runder Abschluss.

Für den heutigen Tag haben wir uns einen ruhigen „Nordstadt-Tag“ verordnet, also Spielplatz, Mittagspause, Pool, Spielplatz, Joggen, Feierabend. Gesagt, getan. Es hat uns allen gut getan 😊

An diesem unserem letzten Abend hier wollen wir im Diner des Campingplatzes essen. Die Kinder, müde vom Tag, schlafen bereits um 20:30 tief und fest. Dennoch haben wir kein Glück, da das Diner bereits um 21 Uhr schließt und die Küche nichts mehr zubereitet. So landen wir erneut am Lagerfeuer und lauschen den Anekdoten der anderen Camper. Dazu eine Tüte Chips und ein Bier, auch fein.

Tag 10: Auf nach Tampa

Von unserem lauschigen kleinen Campingplatz an den vier Seen geht es nun weiter nach Tampa.

Vor der Abreise nutzen wir allerdings die waldige Umgebung und gehen joggen. Zunächst dreht Adrian seine Runde. Er ist 40 Minuten verschwunden und kehrt völlig ungläubig mit den Worten „I was doing a beautiful 7k running without leaving the campground at any time!“

Ich (KC) gerate im Anschluss bei meiner Runde in eine Wohnsiedlung, wo auf einem Grundstück scheinbar jemand Bullterrier züchtet. Zwei davon sind hinter Gittern, fünf weitere laufen frei herum, einer ist angeleint, am anderen Ende der Leine: ein kleines Mädchen, kaum größer als Lucia. Die Hunde machen einen riesigen Radau und stürmen unisono auf mich zu, zum Glück sind es junge Tiere und ich sage mir, die wollen nur spielen. Der einzige, der es ernst meint, ist der angeleinte, scheinbar der Chef des Rudels. Drei noch kleinere Mädchen stürmen herbei und zusammen schaffen sie es, dass „el Cheffe“ nicht auf mich losgeht. Ich entferne mich langsam und rechne fest damit, dass in irgendeiner Form ein Erwachsener aus dem Haus tritt und eingreift-aber nix. Krass, denke ich mir und: schnell weg. Allerdings nicht so schnell, dass ich den Jagdinstinkt des Hundenachwuchses wecke.

Wir packen und düsen los. Lisanne verschläft die Fahrt netterweise und wir kommen annähernd entspannt am Lazydays-Resort an. Nur Adrian hatte seinen Adrenalinschub unterwegs. Er sagt, er ist noch nie mit drei schlafenden Frauen in einem schwammig fahrenden Siebentonner mit knapp 100 Sachen (langsamer war kaum möglich, ohne ein zu großes Hindernis darzustellen) durch eine vierspurige, unglaublich schlecht ausgebaute und dennoch enorm stark befahrene Baustelle gefahren. Unser Neuer hat einen Spielplatz, einen überdachten Pool und sehr luxuriöse Duschen, juhuu!! Dort erstmal hinein, dann eine Runde Spielplatz und einen Plausch mit den netten Nachbarn, die, wie so viele hier, ein Wohnmobil fahren, das bei uns als Doppelhaushälfte durchginge und bestimmt genauso viel kostet. Wir erfahren, dass die beiden tatsächlich kein festes Haus besitzen und quer durch die Staaten reisen, um ihre fünf erwachsenen Kinder und deren Familie zu besuchen. Bin erleichtert, dachte schon, das Riesenteil sei ein reines Spaßmobil und der Pickup daneben, der bei uns schon als LKW gelten würde, bloß der Zweitwagen ist. Wir brutzeln uns ein Thaicurry auf unserem Gasherd, was erstaunlich gut geht, verklappen die Brut, was sich etwas umständlicher gestaltet und beenden den warmen Abend mit einem Getränk auf der Holzbank vor unserer Tür. Zufrieden aber auch ganz schön k.o.