Tag 4: Salerno

Nach einer unruhigen Nacht und einem kurzen Frühstück geht es früh morgens von der Innenstadt Grosettos los in Richtung Salerno. Vier Stunden Autofahrt liegen vor uns. Lucia macht die Strecke auch gut mit. Die beiden Mädels verbringen einen Großteil der Strecke schlafend, so verpasssen sie auch die beeindruckende Durchfahrt Neapels mit Blick auf den Vesuv der über der Stadt trohnt.

Am späten Nachmittag, die Fahrt auf der italienischen „Autobahn“ dauerte erneut länger als von google angekündigt, fahren wir in Salerno ein. Wir wir bei einer der vielen Runden auf der Suche nach unserem Hotel feststellen, herrscht auf den Straßen Salernos die pure Anarchie. Hinzukommt, dass 99% aller Straßen schmale Einbahnstraßen sind und die Parkgebühren ungeahnte Höhen erreichen. Unser Hotel finden wir schließlich in mitten der Fußgängerzone, ich fahre einfach hinein, hier macht ja eh jeder was er will. Das Auto parken wir außerhalb für läppische 22€, fast so viel wie unsere Unterkunft kostet und das steht nur an der Straße ….

Über diesen Stress tröstet die Strandpromenade, der herrliche Sonnenuntergang und der niedliche Burgerladen den wir auf der Suche nach Essen in der Fußgängerzone finden. Hier bekommt man handgemachtes Essen nach Wunsch und gute italienische Stimmung zum fairen Preis. Den Abend lassen wir dann bei einem (oder zwei) Getränk(en) auf dem Balkon unserer Unterkunft mit Blick auf die Burganlage über Salerno ausklingen.

Altstadt von Salerno
22€ Parkgebühr
Strandpromenade in Salerno
Sonnenuntergang über Salerno
Strand und Hafen von Salerno
Kakteen im Sonnenuntergang
Burger essen in Salerno
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Morgen früh holen wir dann erst einmal unser Auto. Hoffentlich ist es noch an Ort und Stelle und ganz. Bei dem Preis … dann geht es weiter nach Apulien. Es liegen wieder vier Stunden fahrt vor uns.

Tag 3: Grosetto

… oder Unterkunft buchen, stornieren und neu buchen dank Internet in wenigen Minuten

Nach einer etwas besseren Nacht geht es zum letzten Mal in den gemütlichen Speisesaal, bevor wir die Koffer in das Auto packen und uns in Richtung Grosetto auf den Weg machen. A pros pos Autobahn, in Italien wird zwischen zwei unterschiedlichen Autobahnen unterschieden. Die blaue ist die staatliche, die ist total hinüber und man kann froh sein, wenn man die erlaubten 110 überhaupt fahren kann und dann gibt es da noch die grüne. Die ist privat, kostet eine Unmenge an Maut und man könnte locker deutlich über 200 fahren so gut ist die ausgebaut, wären da nur nicht die vielen Blitzer und das Tempolimit von 130 :-/

Aus den geplanten dreieinhalb Stunden Anfahrt nach Grosetto wurden sechs….man denke sich warum… gut, unter anderem auch, weil wir einen Abstecher nach Pisa gemacht haben. Allerdings ist dort nicht nur der Turm schief 😀

Unsere nächste Unterkunft haben wir von Genua aus online gebucht und sollte sich 5 min vom mittelalterlichen Stadtkern von Grosetto befinden. Bereits bei der Anfahrt an die Unterkunft merken wir, da kann was nicht stimmen. In der Nachbarschaft sind ein militärischer Fliegerhorst und eine Pferdezucht und sonst, nun nichts. Wir fahren also in die Stadt zum nächsten Kaffee mit freiem W-LAN, genießen einen der vielen unglaublich guten und unglaublich günstigen Capuccini und stornieren die Unterkunft und buchen im gleichen Atemzug eine neue, bessere jetzt mit Frühstück und echte fünf Gehminuten vom Stadtkern entfernt. Um unser Glück noch zu toppen ist die Unterkunft super und wir bekommen direkt einen kostenfreien Parkplatz.

Schattenspiele in Grosetto
Grosetto Altstadt
Fail der Woche
Parkanlage auf der Stadtmauer
Kinderspielplatz außerhalb der Stadtmauer
Schaukeln mit Mama
Stillleben
Lucia flieg
Relaxen auf dem Spielplatz
Grosetto Stadtkern
Weinbar des lokalen Paten
Weinbar in Grosetto
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Noch völlig fertig von der Fahrt und ungläubig ob unseres Glückes besorgen wir uns ein günstiges Wegbier am Kiosk auf der Stadtmauer und genießen den Feierabend mit Lucia auf einem schönen Spielplatz in der ruhigen mittelalterlichen Atmosphäre Grosettos. Den Sonnenuntergang verbringen wir dann zu dritt im Zentrum in der Weinbar des lokalen Paten. Ein herrlicher Abschluss für diesen Tag. Was wohl der Rest der Reise noch für uns bereit hält? Morgen geht es dann nach Salerno, am Fuße des Vesuv.

Tag 2: Genua und Umgebung

Um fünf Uhr morgens scheint unsere Nacht vorüber. Lucia ist kaum zu beruhigen. Als wir sie nach einer halben Stunde (oder mehr) davon überzeugen können, dass doch alles in Ordnung ist schlafen wir alle drei erneut ein und erwachen erst (man halte sich fest) um zehn Uhr. Diesen Rekord werden wir wohl so schnell nicht mehr brechen.

Nach dem wir uns bei einem vorzüglichen Frühstück mit italienischem Kaffee, geräuchertem Kochschinken und delikater Süßspeise gestärkt hatten wollten das Umland von Genua erkunden. Dies war zum einen dem Umstand geschuldet, dass wir gestern gefühlt ganz Genua zu Fuß erkundet hatten und zum anderen, dass uns die Parkgebühren 30€ gekostet hätten. Es war also billiger und spannender mit dem Auto einen Tagesausflug zu machen. Gesagt getan, mit dem Auto ging es die Küstenstraße entlang bis Rapallo. Eigentlich noch weiter, es lockten die verträumten buchten, doch die Carrabinieri, eine dubiose Sperrung der Straße und ein Italiener bevorzugendes Auswahlsystem bei der Durchfahrt haben uns die Lust verdorben weiter zu erkunden. Wir gaben uns sozusagen mit einer Weinbar mitten am Hang und bestem Blick über die Bucht von Genua zufrieden. Auch hier gab es zu einem vorzüglichem Wein ebenso vorzügliche Apetizer. Wir genossen (wieder mit einem Gang mehr als geplant) Geschmack, Stimmung sowie Land und Leute. Im Anschluss ging es, die kleinen Straßen um Genua erkundend zurück in die Stadt und zum Hotel. Das Auto konnten wir unfassbarer Weise genau auf die gleiche Lücke stellen, genau zwischen die selben Autos die wir morgens hinter uns gelassen hatten. Dann ging es auf der Suche nach Nahrung wieder zu Fuß in die Altstadt von Genua.

VW vs Fiat
Die Bucht von Genua
Bucht von Genua (2)
Berge hinter Genua
Sonnenbrille
Bierwerbung
Abendspaziergang Genua
Fiat Cinquecento
Genua Altstadt
Piazza dei Ferarri
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Tag 1: Fahrt nach und Ankunft in Genua

Nach entspannten vier Tagen im Südwesten Deutschlands sowie im Nordosten Frankreichs bei den Großeltern sind wir gestern Abend um halb neun gen Italien aufgebrochen. Gänzlich ohne Navi aber dafür mit vier Hörbüchern ausgestattet sind wir in unsere Übernachtfahrt nach Genua gestartet. Wieder erwarten sind wir problemlos, ohne Unterbrechung und auf Anhieb morgens um halb fünf bei unserer Unterkunft „Hotel Brignole“ angekommen.

Check-in ist erst im 14 Uhr. Wir parken das Auto um die Ecke und schlafen alle drei noch bis sieben Uhr im Auto. Pünktlich wie ein Uhrwerk wird Lucia wach und wir begeben uns auf Kaffeesuche. Der erste italienische Kaffee in einer sehr kleinen Kaffeebar mit netter Bedienung schmeckt sehr gut. Auch in Italien knüpft Lucia sofort Kontakte. Beinahe thailändische Verhältnisse herrschen in ganz Genua sowohl in Sachen Verkehr als auch in der Kinderfreundlichkeit. Da wir eine sehr lange Zeit bis zu unserem Check-In überbrücken müssen, machen wir uns auf den Weg, die Altstadt zu Fuß zu erkunden. Dabei entdecken wir tolle Aussichtspunkte hoch über der Stadt und machen eine ausgiebige Wanderung und werden zufällig Zeuge des Starts des Genua-Marathons oder zumindest einem Lauf in der Art, der sämtliche Bewohner der Stadt schon früh vor die Tür gelockt hat.

Es herrscht eine super Stimmung in der Stadt, die uns mitreißt. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art für Adrian ist der Tourstart des Harley Clubs von Genua den wir miterleben können.

Erschöpft kehren wir nach einem Gang am Hafen entlang zum Hotel zurück. Schon die Rezeption ist völlig oldschooled und alles ist plüschig. Die beiden Rezeptionisten, ältere Herren mit fehlerfreien Umgangsformen und auch verständlichem Englisch nehmen uns und unser Gepäck sehr höflich auf. Alles ist hier gedämpft, mit Dunklen Teppichen und Vorhängen ausgestattet und wirkt äußerst mondän. Gefühlt ist hier die Zeit in den letzen hundert Jahren stehen geblieben, von den Angestellten ist niemand jünger als sechzig, aber niemand wirkt abgearbeitet oder alt, eher, wie ein Relikt mit Umgangsformen aus längst vergangener Zeit. Wir finden es herrlich beruhigend und genau richtig für unser übernächtigtes und von Eindrücken überladenenes Gemüt und machen zu dritt einen ausgiebigen Mittagsschlaf in unserem barocken Zimmer mit super gemütlichem Bett.

Italienischer Kaffee ☕️
Zentraler Platz in Genua
Zwillingshäuser
Bergstraße im Stadtzentrum
Panoramablick über Genua (3)
Panoramablick über Genua (2)
Panoramablick über Genua
Zwei Mädels über Genua
Frühstück über den Dächern Genuas
Altstadt Genua
Geleonsfigur im Hafen
Polizeiauto in Genua
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Erfrischt ziehen wir am frühen Abend los auf der Suche nach einer Trattoria. Die Auswahl ist durch den Sonntag etwas eingeschränkt, aber wir finden einen Laden, zu dem es zu zwei Getränken schon vier Schalen mit Fingerfood und zwei Tellern mit Brot und Schinken gibt, ähnlich wie Tapas in Südspanien, aber deutlich oppulenter. Eigentlich würde das schon reichen, aber in Italien muss man am ersten Abend richtig essen, wie wir beschließen. Also ziehen wir weiter. Nach einem erstaunlich langem Spaziergang durch die Altstadt kehren wir (dann doch) in der Nähe unserer Unterkunft in eine Bar ein, die einen Wintergarten mit Stühlen auf der straßenmitte der Fußgängerzone betreibt ein. Zunächst nur auf ein Getränk (alle kosten 7 oder mehr €) allerdings bekommt man auch hier wieder eine Menge „Tapas“ zu den Getränken dazu. Das versöhnt uns. Das und der Umstand, dass Lucia den ganzen Käse der „Tapasplatte“ verputzt bewegt uns dazu hier richtig essen zu gehen. Belohnt werden wir mit richtig leckerem italienischem Essen. Wohlgenährt und zufrieden kehren wir zu unserer Unterkunft zurück und Betten uns zur Ruhe.

Tag -1: Vorbereitungen vor der Fahrt

Morgen soll es losgehen. Wir wollen unsere Elternzeit nutzen und noch einmal los zu Unbekanntem bevor es wieder zurück in den Alltag geht. Italien soll es sein. Da wir sehr neugierig auf das Land und die Menschen die dort wohnen sind und viel von Klima, Landschaft, Geschichte und Kultur erleben wollen planen wir eine Art Rundreise. Ziel ist es an der Westküste Italiens entlang bis zur Amalfiküste zu fahren, dort wollen wir Italien einmal nach Apulien queren und Luft holen. Nach einer adäquaten Verschnaufpause geht es zuerst nach Neapel, ein must-see und dann an der Ostküste über Meran nach Hannover zurück. Wie sind wir auf die Idee gekommen in 15 Tagen um Italien herum fahren zu wollen? Wir waren bei meinen Eltern in Saarbrücken, also von Hannover aus auf halber Strecke ? und wir hatten Bock drauf…. (Streckenplanung mit Googlemaps)

Tag 25: Der letzte Wechsel – Singapur wir kommen

Wir dachten wir hätten den Wecker bereits auf eine unmenschliche Uhrzeit (4.30 Uhr) gestellt, dennoch waren wir alle drei bereits deutlich vorher wach. Es regnete, erneut. Es hätte sehr gemütlich sein können, das Geprassel auf unserem Dach, doch leider mussten wir unsere Koffer und unser Auto packen. Wir hatten, wie jedes Mal, wenn ein größerer Unterkunftswechsel anstand, tags zuvor die dreckige Kleidung gewaschen. Diese hing heute Nacht zum Trocknen auf dem Balkon. KC hatte sie zwar schon in weiser Voraussicht unter das Vordach gehangen, aber wirklich genutzt hat es bei dem Regen nichts. Auch die 174 Stufen bis zum Auto mit Koffern und Kind schaffen wir nicht wirklich trocken. Wir bleiben also unserer Tradition treu und nehmen nasse Sachen mit.

Relativ pünktlich um fünf Uhr morgens starten wir mit unserem sommerbereiften Honda City in das Wildwassergetümmel, in das sich die Straßen verwandelt haben. Zum Glück ist wenig los und der Regen hört auch bald auf. Auf dem Weg in Richtung Flughafen kommen wir durch Phuket Stadt durch. Früh morgens im Dunkeln ist es beinahe unmöglich, die spärlich vorhandenen und dann von Werbung überdeckten Straßenschilder zu entdecken. Dementsprechend verfahren wir uns zur Abwechslung. Der Rückweg auf unsere Route wird von in der Dunkelheit auf der Straßenmitte wandelnden Mönchen und der Tatsache, dass es eigentlich keine Ampeln (schon gar keine roten) mehr zu geben scheint, deutlich erschwert. Als einzige Autofahrer, die an einer roten Ampel halten, provozieren wir beinahe einen Auffahrunfall. Als wir die Insel Phuket verlassen, geht bereits die Sonne auf. Die Anstrengung fällt von uns ab und wir entspannen uns und genießen die Fahrt. Kurz vor dem Airport in Krabi fallen wir wieder auf den thailändischen Trick herein, die Hauptstraße abknicken zu lassen, aber weder die Verkehrsschilder noch die Straßenmarkierungen weisen darauf hin, sodass wir falsch abzweigen und prompt in einen Stau geraten, verursacht durch… einen Auffahrunfall. Zu diesem Zeitpunkt haben wir gerade noch eine Stunde Zeit für Check-In, Autorückgabe und Boarding. Der Stresslevel steigt wieder. 45 Minuten später sitzen wir völlig überrascht über uns selbst, fertig im Flieger. Das Auto ist anstandslos zurückgegeben, wir haben eingecheckt und das Boarding ist abgeschlossen. Unglaublich.

A prospos Check-In… in Bangkok wurden wir beim Check-In durch eine hoch moderne Anlage geschleust. Wir mussten unsere Gepäckbänder selbst an Automaten ausdrucken. Am Schalter wurde nur noch das Gepäck schnell kontrolliert und gleichzeitig gescannt. Hier in Krabi war der Schalter ein altes Holzpult, die Waage für das Gepäck ein alter, zerosteter Stahl-Peilometer mit briefmarkengroßer Stellfläche. Auf diese Weise kommen Sie unserem, durch nasse Kleidung verursachtem Übergepäck zum Glück nicht auf die Schliche.

Flug und Transfer zum Hotel klappen reibungslos. Perfekt im Zeitplan checken wir nachmittags in unser neues Hotel ein. Unser Zimmer liegt in obersten Stockwerk und ist überraschend klein, dafür aber teuer. Wir merken schnell, dass in Singapur wohl doch andere Prise herrschen als in Thailand bzw. dem Rest der Welt. Da uns nur zwei Tage Aufenthalt bleiben und das Zimmer sowieso zu klein ist, packen wir nicht groß aus,sondern ziehen direkt auf eigene Faust los. Singapur ist eine Stadt voller Überraschungen.

Überraschung Nummer eins: Busse werden nur noch mit Karte bezahlt. Sollte man doch in die Verlegenheit kommen, zum Beispiel als Tourist, gibt es einfach kein Rückgeld.

Überraschung Nummer zwei: Alles ist riesig, überdimensioniert und wirkt unecht. Hätte man sich eigentlich auch denken können, es wirkt aber ganz anders wenn man es erlebt.

Schilderwald mal anders

Überraschung Nummer drei: Hier müssen ziemlich viele Idioten leben. Warum sonst müsste man überall überflüssige Hinweise aufstellen. Adrians Lieblingsschild lautet: „Pedastrians: use the crossing“ das beinahe alle 200 m am Straßenrand steht. Auch wird davor gewarnt, sich den Kopf nicht von der Parkplatzschranke einschlagen zu lassen, ein ohnehin wie Fort Knox gesichertes Gelände zu betreten, weil man sonst erschossen wird, etc. In der U-Bahnstation ereilt KC der Hunger und sie beißt in ein kleines Sandwich. Plötzlich schiebt sie es unauffällig wieder in die Wickeltasche, die Leute in der Station gucken komisch. Da sehen wir es: Essen und trinken in der Station kostet 500 Dollar, Rauchen 1000,- und das transportieren von flammbaren Materialien 5000,- und auf den Transport der Durianfrucht gleich Todesstrafe. Zudem wird man an jeder Ecke und auch über den Lautsprecher dazu aufgefordert, sich gegenseitig zu verpetzen und die 995 anzurufen. Ein Paradies für den in Deutschland weit verbreiteten „Meckerrentner“. Die Bahn selbst ist so konzipiert, dass sie ohne Fahrer fährt, die Türen befinden sich an den zum  Einsteigen vorgesehenen Einlasungen in der Glasfront, die den Bahnsteig von den Gleisen trennt. Selbstmord ist hier also auch verboten. Sich den Hintern abzufrieren, dagegen nicht. Wir vermuten, nachdem wir nun mehrfach von draußen bei 35 Grad nach drinnen in gefühlte -10 Grad wechseln, eine Arzneimittelmafia, die ein Monopol von Erkältungsprodukten vertreibt.

Zusammengefasst: Das eigentliche Singapur wirkt auf uns total clean, unterkühlt und reglementiert. Gelacht wird auch wenig. Vielleicht in der Öffentlichkeit verboten? Wir wollen etwas Echtes sehen und Atmosphäre erleben und besuchen Chinatown. Dort irren wir zunächst ein wenig durch die Straßen. Es erstaunt uns immer noch wie krass die Preise für die alltäglichsten Dinge sind. Aber es tut ganz gut das Gewimmel und durcheinander von Chinatown zu erleben. Das ist ein erfrischender Kontrast zu dem sonst so cleanen Singapur. Auf unserem Weg kommen wir auch an einem Buddhatempel mit einer Zahnrelique von Buddha vorbei. Natürlich lassen wir uns diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen.

Die ohnehin schon beeindruckende Skyline von Singapur verströmt nachts einen ganz eigenen Charme.

Auf der abendlichen Suche nach einem bezahlbaren Abendessen landen wir am Ende bei einer Gruppe von Streetkitchen die sich im Schatten der Oper in einem der besseren Viertel von Singapur befinden. So ganz sind wir wohl noch nicht über Thailand hinweg 😉 Wir genießen das Essen direkt an der Bucht und spazieren danach gemütlich zum Bus und in das kleine Hotelzimmer.

Tag 24: Vogelpark und viel Wasser

Komische Vögel haben die hier 😉

Es ist schon unser  letzter Tag auf der Insel Phuket. Heute wollen wir uns einen Vogelpark ansehen, dessen Plakat wir durch Zufall gestern in dem Wald aus Plakaten am Straßenrand erspähten. Da  wir nichts über diesen Park wissen und auch sonst kleine Informationen darüber gefunden haben, verlassen wir uns darauf, dass wir das Plakat wieder finden und damit eine Richtungsangabe. Leider haben wir den Wald aus Werbung unterschätzt, der sogar die normalen Straßenschilder überdeckt. Nach einer längeren Suche, wir wollten schon aufgeben, finden wir das Plakat und damit den Park. Der Eintritt ist überraschend teuer, doch das ist es uns für den letzten Tag wert. Wir werden auch nicht enttäuscht. Man kann herrlich durch die Tropen wandeln und bei angenehmer Musik die buntesten Vögel bewundern, die wir je gesehen haben.

Zusammen mit dicken Regenwolken verlassen wir den Park Richtung Hotel, um die Mittagszeit entspannt am kühlen Pool zu verbringen. Gegen Abend wollen wir ein letztes Mal an den Strand. KC überlegt auch, ob sie sich ein Board leiht um die tags zuvor erspähten Wellen zu testen. Das wäre ein runder Abschluss gewesen, doch wir haben nicht mit dem plötzlichen Wetterumschwung gerechnet. Wir können uns, nach den 174 Stufen bergab gerade noch in die nächste Bar retten, bevor es sturzflutartig zu regnen beginnt. Nach einer knappen Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei und wir gehen zum Strand. Doch der ist nur noch in Teilen vorhanden. Ein Großteil wurde vorübergehend ins Meer gespült. Leider sind mit dem Regen auch die Wellen verschwunden. KC schmollt kurz, wird aber durch einen letzten, wirklich wunderschönen Sonnenuntergang wieder milde gestimmt.
Den restlichen Abend verbringen wir wie gewohnt auf  dem Balkon bei Kerzenschein und einer Überraschungspackung take-away essen. Wir sind ein wenig melancholisch, dass es bereits unser letzter Abend in Thailand ist. Wir trösten uns mit unserer Neugier auf Singapur. Am nächsten morgen um 4:30 wird der Wecker klingeln und dann geht es weiter. Um dieser Stimmung zu entfliehen, beschließen wir spontan, in den Pool zu hüpfen und eine mitternächtliche Schwimmsession einzulegen. Wann hat man schonmal einen Pool direkt unter dem eigenen Balkon und nachts 28 Grad?

Tag 23: Tempelbedarf

Eine der größten Tempelanlagen der Gegend befindet sich nur 8 km entfernt von uns. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und fahren zeitig los, um der größten Wärme zu entgehen. Eigentlich wissen wir es ja schon: den Tempel nur angemessen angezogen betreten. Leider haben wir das heute irgendwie nicht auf dem Schirm gehabt. Nur mit Top und kurzer Hose bekleidet beschränken wir uns also auf einen Besichtigung von außen. In der Tat auch sehr interessant! Am gut gefüllten Parkplatz stehen Buden mit, nennen wir es mal Tempelbedarf. Wir sehen uns diese „ Gebetsshops“ näher an. Neben den bekannten Blumengirlanden gibt es Fische in Klarsichtbeutel. Lebendes Take-away? Schon weit vor der absolut beeindruckenden und gepflegten Tempelanlage hört man Geböller, wie bei uns an Silvester um Mitternacht. Im Reiseführer wurde bereits schon erklärt, dass es quasi Wallfahrten mit Ziel Tempel gibt, wo dann Batterien von Knallern gezündet werden. Beten durch böllern. Es ist megalaut, bedingt durch die Tatsache, dass die Böller nicht einfach so auf dem Vorplatz, sondern in eigens dafür gebauten Kaminen, die die Akustik verzehnfachen. Wir umgehen den Lärm und schauen uns den See an, der hinter dem Tempel liegt. Dort herrscht eine ruhige Stimmung, allerdings beobachten wir mehrfach das gleiche Prozedere: Einzelne Gläubige betreten den Steg am See, beten kurz, machen dann ein Selfie von sich und einer Klarsichttüte mit Fischen drin und schütten diese dann ins Wasser. Erst denken wir, sie werden freigelassen, aber bei genauerem Hinsehen stürzen sich hunderte von extrem hässlichen Riesenfische, laienhaft beschrieben eine Mischung aus Karpfen, Hai und Aal, darauf. Das ganze Wasser ist schwarz vor lauter Fischgetümmel. Dafür also die Fischtüten im Gebetsshop. Wir beobachten das Treiben eine Zeit lang, können uns aber keinen Reim darauf machen.
Grübelnd ziehen wir weiter zu einem Aussichtspunkt in der Nähe. Die Sicht über die Bucht ist herrlich. Wir fragen einen der Selfietouristen, ob er ein Familienfoto von uns schießt. Entgegen meiner Annahme weiß unser Fotograf doch die hintere Kamera des Handys zu bedienen und knipst uns ohne die Frontfunktion einzustellen.
Den Nachmittag und Abend verbringen wir ganz weltlich bei schönem Sonnenuntergang am Strand.

Tag 22: Noch mehr Stufen

Schon auf dem Weg zu unserer vorletzten Residenz ist uns die riesige Buddhafigur auf dem höchsten Berg der Gegend aufgefallen. Den wollen wir heute besuchen. Man kann den Aufstieg zwar auch zu Fuß bewerkstelligen, aber wir überlassen es dem Honda, die gefühlt dreißigprozentige Steigung zu bewältigen. Zwischendurch befürchten wir fast, dass es ihn überfordert, aber wir feuern ihn an und er schafft es. Den letzten Teil gehen wir dann doch zu Fuß, denn es gibt mal wieder zahlreiche Stufen. Am Eingang bekommen alle nicht angemessen bekleideten Besucher Wickelröcke und Schals gereicht, ein kostenloser Service, der dafür sorgt, dass niemand abgewiesen wird. Sehr liberal und offen, die Thais, wie wir erneut feststellen. Rund um die wirklich imposant in den Himmel ragende Statue gibt es mehrere kleinere Altare, die man beim Rundgang um die Statue entdeckt. Es gibt vieleTouristen, aber auch viele Einheimische, die scheinbar zum Beten hier sind. Und die unvermeidliche chinesische Selfie-Mafia: todschick gekleidete und herausgeputzte Frauen, die alles tun, um nicht braun zu werden, posieren vor Sehenswürdigkeiten, die quasi dazu dienen, Statist für die eigene Selfiereihe zu sein.
Weil es wieder sehr heiß ist, verleben wir den Rest des Tages am Pool und machen lustige Schnappschüsse. Gegenseitig fotografiert. Und leicht gebräunt.
Am Abend holen wir uns wieder take-away-Aquariumbeutelgerichte. Beim Rauf-und-runterrennen (348 Stufen) verbrennt man ja gefühlt schon eine komplette Mahlzeit.
Wir genießen die Leckereien mit Blick über die Bucht und finden es wirklich schön hier.

Tag 20: Nachtrag und Tag 21: Stufen, viele

Den letzten Abend in Phuket verbringen wir dann doch noch spontan auf dem Nightmarket, der gleich um die Ecke liegt. Es gibt Stände mit Kleidung, Sonnenbrillen, etc., was uns international einigermaßen austauschbar erscheint. Im hinteren Teil finden wir allerdings die „Fressmeile“ vor. Dort gibt es kulinarisch so viele unterschiedliche Kleinigkeiten, dass wir uns erst gar nicht entscheiden können. Also holen wir uns nach und nach immer wieder kleine Leckereien und nehmen an einem der Tische, die hier herumstehen Platz und plaudern mit den unterschiedlichsten Leuten, die sich dazusetzen. Mir kommt es vor wie ein fröhliches Tapasessen, nur auf thailändisch eben. Auf dem Rückweg nehmen wir die Abkürzung durch die Mall, welche zwischen dem Markt und unserem Hotel liegt. Ich stelle mal wieder fest, ich kann Adrian und Lucy nicht eine Minute alleine lassen…

Wir ziehen am nächsten Tag weiter zu unserem letzten Domizil in diesem Land, bevor es nach Singapur geht. Unsere Unterkunft ist diesmal ein Bungalow, der am Hang liegt und nur über den Aufstieg von 174 Treppenstufen unter freiem Himmel in eigenwilliger Manier unregelmäßig angebracht, zu erreichen ist. Wir reden uns ein, dass wir in den letzten Wochen ohnehin zu wenig Sport hatten und schlagen das freundliche Angebot unseres Wirts aus, weiter nach unten umzusiedeln. Dafür ist die Aussicht von hier oben phänomenal und die Privatsphäre auch sehr schön. Der restliche Tag steht voll und ganz im Zeichen der Erkundung von Gelände und Umgebung. Erster Punkt welcher einer gründlichen Untersuchung von Lucia unterzogen wird, ist der wirklich phänomenale Pool. Wir genießen die Ruhe, die angenehme Luft und die Aussicht, bevor wir uns in das doch sehr touristische Getümmel am Strand vor der Bungalowanlage stürzen. Am Strand finden wir am Rand der Bucht eine lustige Rasta-Bar und Lucia nette Leute zum Flirten. Den erschwerlichen Aufstieg zurück zu unserer Unterkunft begießen wir bei Kerzenschein mit einem Glas Wein und leckerem thailändischen Essen „for take away“, landestypisch alles separat in Plastiktüten (Curry und andere Saucen werden in Tüten verpackt, die wir sonst zum Einfrieren nehmen. Im Falle von Suppe sieht das aus, als käme man aus der Zoohandlung und hätte Algen für das heimische Aquarium dabei.) Trotzdem lecker.